Doom ist wohl nicht unbedingt die Musik der Stunde. War es für mich persönlich noch nie. Wobei ich allerdings sagen muss, dass mit der gewünschten Horizonterweiterung im fortgeschrittenen Alter auch diverse Scheiben von Candlemass und Cathedral in die heimische Sammlung Einzug erhalten haben. Black Sabbath waren ohnehin schon immer dabei und tatsächlich muss man die Band um Frontmann Ozzy wohl zu den Begründern des Genres zählen. DAWNRIDER haben sich dann auch genau diesem Sound verschrieben. Epische Vocals über Zeitlupenriffs und sehr viel Tod, Gräber und Nebel. Dies mag genau die Szenerei sein, die man bei Songs wie ‚Reaching Glory“ vor dem inneren Auge vorbeiziehen sieht. Zudem, hier und dort sind DAWNRIDER klug genug, das Tempo zu erhöhen und dem 70er-Vibe durch geschickten Einsatz der Orgel willkommene Farbtupfer hinzuzufügen, so dass das Gesamtgemälde nicht ausschließlich schwarz und grau ertönt. Man sollte zudem wissen, dass hinter dem Label Alma Mater Records niemand geringeres als Fernando Ribeiro steckt, seines Zeichens Frontmann der nicht eben unbekannten Band Moonspell. Der Mann sollte nun wohl wissen, wie gute Musik zu klingen hat. Alles in allem wird „The Fourth Dawn“ dem Genre Doom Metal keine neuen Impulse geben können. Das muss aber auch gar nicht sein, denn schließlich zählt die Qualität des Songwritings eher, als dass man immer auf Biegen und Brechen Experimente versucht, die dann schließlich doch scheitern. Die Qualität der Songs hier passt eindeutig und „The Fourth Dawn“ präsentiert sieben Tracks, die authentisch und im besten Sinne nach den Ursprüngen des Doom klingen. Vielleicht kein Klassiker der nahen Zukunft. Aber, ein gutes Album.
(Alma Mater Records)