Der Titel „Anti Life Anti You“ klingt von der zugrundeliegenden Geisteshaltung her allein negativ und destruktiv. Nicht viel anders verhält es sich mit der Musik auf dem dritten Longplayer von DEAD END TRAGEDY. Das Quartett aus Neunkirchen verrät, dass Frontmann Raphael den Großteil des Materials während eines Aufenthalts in der Psychiatrie geschrieben hat, als er um seine geistige Gesundheit gekämpft hat. Es ist zu hoffen, dass es ihm wieder besser geht und er die Probleme hinter sich lassen konnte. Das bittere „Anti Life Anti You“ wird ihm dabei geholfen haben, der inneren Anspannung und den inneren Dämonen Ausdruck zu verleihen, um sich ihnen anschließend zu stellen. Die seit 2005 aktive Gruppe ist in jeder Hinsicht rabiat unterwegs und setzt einen drückenden, düsteren Beatdown-Hardcore um, wie man ihn von DEAD END TRAGEDY auch aus der Vergangenheit kennt. Die beiden extremen Ausprägungen der Anlage, sprich die Beatdown- bzw. UpTempo-Parts, werden noch kontrast- und wirkungsstärker herausgestellt. Daneben zieht das Quartett seinen Ansatz schonungslos durch, so dass ein weiterer fieser Downer erklingt – und das nicht nur aufgrund der umrissenen Entstehungsgeschichte. Spielart-Fans werden gut unterhalten, auch wenn sich „Anti Life Anti You“ mit der Reproduktion des gängigen Szene-Standards zufriedengibt.

(BDHW/Soulfood)