DEAD POET SOCIETY -!-

Konventionen hinterfragen und mit ihnen brechen, die Perspektive verändern, Dinge ausprobieren und – wichtig – dem Herzen folgen: dies und noch viel mehr wird in dem Film „Dem Club der toten Dichter“ angerissen. Das Drama gilt bis heute als essentieller Klassiker. Bei der Band DEAD POET SOCIETY geht es nicht minder dramatisch und aufwühlend zu. Das 2015 am Berkeley College gegründete Quartett ist inzwischen nach Los Angeles umgezogen und bietet vom kreativen Standpunkt aus betrachtet eine super Show. Die Gruppe um ihren auffälligen Sänger Jack Underkoffler tritt mit einem verqueren Ansatz an, der Sparte und Mainstream aufeinander vereint, aber weder der einen noch der anderen Seite die Oberhand einräumt. Quirliger Indie-Rock mit ausgeprägtem Pop-Appeal – das trifft das Treiben der DEAD POET SOCIETY vielleicht am besten. Die US-Kombo lässt in ihren Stücken durchaus Kenntnis und ein Faible für Blues- und Hard Rock-Klassiker durchblicken. Das bildet die Basis von „-!-“. Obendrauf und bestimmender setzen die viel Musiker unstete Spontanität, ausgeprägte Experimentierfreude und einen Hang zur Unberechenbarkeit, mitunter barsche Heavy-Riffs, bewegungsfördernde Rhythmen, ausgeprägte Disco-Tauglichkeit und manisch-eingängige Gesäge, die das Debüt mehr als alles andere auszeichnen. Das Album trägt sein Ausrufezeichen völlig zu Recht. Es fordert Aufmerksamkeit ein und ist zugleich ein warnendes Signal. Also Obacht, die DEAD POET SOCIETY lebt ihre Einfälle ohne Rücksicht auf Verluste aus.

(Spinefarm/Universal)