Rein qualitativ betrachtet und auch von der Ausrichtung her sind DEADNATE eine Band, die sich perfekt ins Programm von Pelagic einfügen würde. Die Dänen passten perfekt zwischen die übrigen Veröffentlichungen im Spannungsfeld von Post-Metal bzw. -Rock und Blackened Hardcore. Doch die MCD „The North Sea – Pt. 1“ erscheint auf DeadRecords. Dabei scheint es sich um ein bandeigenes Label zu handeln. Der Titel impliziert bereits, dass es sich um einen Auftakt handelt. Tatsächlich verhält es sich so, dass die Skandinavier ihr nominelles Debüt fertiggestellt haben, dieses aber nicht als Ganzes, sondern in Form zweier MCDs herausbringen. Der Nachschlag folgt im ersten Quartal 2022. Vor dem Hintergrund der spannenden, hörenswerten Ausgestaltung des ersten Teils dürften sich Hörer auch für die Fortsetzung interessieren. Der vom Schlagzeuger der Band produzierte Fünf-Tracker bringt es auf gut zwanzig Minuten Spielzeit, die sich als Querschnitt aus Isis, Gojira, Between The Buried And Me, Cult Of Luna, Breach und The Psyke Project verorten lassen. Einerseits vertrackt, düster und undurchsichtig. Andererseits ungemein intensiv, kraftvoll und kraftraubend. Immer wieder gibt es auch Momente, in denen DEADNATE tolle Gesangslinien oder opulente Akzente setzen und die aufhorchen lassen. Das Songwriting der Dänen ist effektvoll und voll von Überraschungen. Es zahlt sich aus, dass der Vierer mutig eigene oder zumindest nicht offensichtliche Lösungsmuster sucht und umsetzt.

(DeadRecords)