Die Briten von DEFENCES schlagen in die Kerbe zwischen MetalCore und Modern- beziehungsweise Alternative-Metal. Das Quintett aus Hertfordshire tritt mit einem Hart-Zart-Sound an, wie er im skizzierten Sektor aktuell angesagt ist. Frontfrau Cherry Duesbury bringt eine gefühlvolle Singstimme ein, während Keyboarder William Young derbe Screams beisteuert – oder häufig ebenfalls emotionsschwanger singt. Seinen Titel trägt das Long Branch-Label-Debüt der Gruppe dabei nicht zufällig. „Shadowlight“ ließe sich gut in zwei separate Wörter aufspalten. Die Lyrics der zehn Tracks drehen sich um den „Kreislauf von Enttäuschung und Selbstsabotage“. Letztlich geht es darum, seinen Platz im Leben zu finden, indem man akzeptiert, dass nicht immer alles so kommt, wie man es gerne hätte. DEFENCES postulieren, dass man darüber weder seinen Optimismus noch die Zuversicht verlieren darf. So ist es. Der Kampf mit inneren Dämonen und der Weg zur Erkenntnis wird musikalisch kontraststark und dynamisch ausgestaltet. Die Spannbreite der Extreme reicht von Quasi-Pop bis hin zu derben Core-Brechern und natürlich allem dazwischen. Elektronische Anreicherung versteht sich im zeitgemäßen Alt-MetalCore von selbst. Auf den Keyboarder im Line-Up ist ja bereits hingewiesen. Mit „Shadowlight“ erscheint ein in sich stimmiges und für Spielart-Fans unterhaltsames Album. Woran es DEFENCES im größeren Wirkungsrahmen fehlt, sind indes ein Alleinstellungswert und neue Ansätze, um im gewählten Modern-Crossover wirklich hervorzustechen.