DER SKEPTIKER – EUGEN B – Innenfrost (Symphonic und Rockalbum)

Es handelt sich um ein Solo-Debüt, doch ganz ohne Namedropping will der aus Ostberlin stammende Eugen Bakanskat seinen Schaffenseinstand im Alleingang dann doch nicht angehen. Ja, es handelt sich um den Frontmann von Die Skeptiker, die getrost als Punk Rock-Institution zu fassen sind und gefühlt schon ewig bestehen. Wer sich eingehender mit dem Output des Künstlers aus der Hauptstadt beschäftigt, wird die Namensgleichheit zu einem vor einigen Jahren veröffentlichten Gedichtband bemerken. Der erzählend-literaische Stil von EUGEN B ist bekannt und prägt auch „Innenfrost“. Das Ergebnis wirkt bisweilen leicht verkopft, doch die Aussagen sind eindeutig. Die Aufteilung der Platte in zwei Teile nimmt deren stilistische Entwicklung vorweg. Es gibt tatsächlich ein Symphonic und ein Rockalbum. Punk-Attitüde liegt den kritisch gefärbten Lyrics zugrunde und spiegelt sich in der Auswahl der Feature-Gäste von unter anderem Die Dorks und Bonsai Kitten vor allem auf dem Rockalbum. Die Stücke kommen variabel und unterhaltsam, grenzen sich tatsächlich rockig von der Aufstellung Der Skeptiker ab. Noch deutlicher wird dies bei den symphonischen Liedern. Diese sind als experimentell und durchweg interessant zu beschreiben. DER SKEPTIKER – EUGEN B versucht hier vordergründig, seine Lyrics mit den gewählten Sounds in Einklang zu bringen und den jeweiligen „Erfordernissen“ Rechnung zu tragen. Deshalb klingt kaum ein Song wie der andere. Als Gäste sind Vaile Fuchs und der Rome-Sänger zu hören. Musikalischer Minimalismus mit Gänsehaut-Potenzial trifft auf bombastische Opulenz und viel düstere Stimmung. Hierbei wird noch deutlicher, dass Gedichte vertont werden. Interessanterweise überzeugt die symphonische Hälfte von „Innenfrost“ mehr als das Rockalbum. Im Ergebnis steht ein gelungenes Solo-Debüt des Berliners.

(Eubala)