DISCO FROM DEATH

Bei DISCO FROM DEATH und dem Österreicher, der unter dem Pseudonym The Tank antritt, geht es roh, schonungslos und extrem zu. Zwischen bewusster Reizüberflutung und plakativen Mitnahmeeffekten setzt es heftige Tracks mit Splatter-Faktor.

„Kurz und bündig gesagt, möchte ich meinen „Morbid Dharkcore“ den Metalheads da draußen aufzwingen“, bricht es der Salzburger auf den Kern herunter. „Das Ziel dabei ist es, die Songs in einer Art Blutrausch so aufzubauen, wie es in den 1990er Jahren nur die Dancefloor-Kommune geschafft hat. Einfach, simpel. Bei DISCO FROM DEATH ist die Basis natürlich schwärzer und viel dunkler. Aber immer am Punkt und überladen. Nicht falsch verstehen, ich liebe lange Intros, Tool und viel Spielerei wie bei Opeth. Dafür steht diese Band aber nicht. Ganz einfach, weil das schon andere machen, die es gut beherrschen. Diese meinige Disco ist ohne lange Rumeierei. Nicht mehr und nicht weniger. Genau das eben.“ Beim Erstkontakt nimmt man ein überspitztes Extrem-Outlet wahr, bei dem alles bewusst übertrieben und Klischee-durchsetzt scheint. Die Umsetzung der Tracks geschieht präzise und fokussiert, doch ein Stück weit scheint es auch eine Persiflage zu sein:

„Ich finde es richtig geil, dass du deine eigene Version hast und es so siehst, wie du es siehst“, entgegnet The Tank. „Das Album sollte eigentlich als „Zombie-Apocalypsen-Party“ verstanden werden – von Blut saufenden Vampiren über schlachtende Halbtoten, die die Nacht ihrer Nächte feiern. Als schwarzes Party-Album fürs Verderben. Schon aufgrund des Bandnamens hat sicher die Mehrheit der Leute ein Vorurteil. DISCO FROM DEATH polarisiert und verärgert vielleicht sogar den einen oder anderen. Alles gewollt. Irgendwann werden die uns auch live mal unterkommen und sagen müssen: „de san jo eh geil.“ Und zwecks meiner emotionalen Bindung an dieses Album: Das soll für die Hörer eher das zweite Gleis sein. Das Hauptgleis heißt DEATH, Bahnsteig 1.“ Unter dem Motto „Rot ist der Tot!!“ hat der Österreicher für ihn persönlich kathartische Songs umgesetzt, die Besetzung aber kürzlich erweitert:

„Mit diesem One-Man-Army-Studio-Projekt habe ich in der Pandemie gestartet und festgestellt, dass es gut läuft“, erzählt der Musiker. „Mir hat es gefallen, alles selber zu machen, keinen zu fragen und nur mich als Ansprechpartner zu haben. In dieser Phase entstand auch meine Debüt-EP „Blast Beast“, die ich auf Bandcamp präsentiere. Als Nächstes möchte ich 2025 das Debüt-Album „Splattered Day Night Fever“ veröffentlichen, welches ich auch noch allein komponiert habe. Der Schreibprozess war für mich eine Therapie zum Krankheitsweg meines Vaters. Wie andere reagieren, stellt sich noch raus, aber es soll kein Trauer-Album sein. Im Gegenteil, ein Blutrausch soll es sein. Am übernächsten Album wird bereits mit meinen Mit-Musikern geschrieben und dürfte dann auf alle Fälle das Premium-Produkt werden. Da sind extrem geile Burschen bei, die ihre Instrumente verstehen, hochleben und peinigen. Ich liebe so etwas. Da werde ich mich dann hauptsächlich auf die Vocals konzentrieren und es genießen.“

Trotz der neuen Umstände ändert sich für The Tank im Kontext von DISCO FROM DEATH nicht viel: „Früher habe ich Punk und Hardcore extrem geliebt“, so der Salzburger. „Ich liebte das schnell und ohne Kompromisse auf den Punkt Kommende. Heute, fast 30 Jahre später, höre ich ausschließlich Death und Black. Zurück zu meinem Album: Da musste es einfach wieder knallen wie früher. Der Metal ist Handel, und Handel ist Wandel.“

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