Dissenting Minds – Fly In The Face Of God

Manchmal ist Zweifel angebracht, wenn eine Promoagentur mit prominenten Namen um sich wirft um ihre eigenen Produkte zu bewerben. Natürlich, Klappern gehört zum Handwerk. Aber, wo die Kollegen beim griechischen Trio DISSENTING MINDS etwa Dimmu Borgir und Boknagar ausgemacht haben wollen, das eröffnet sich mir auf „Fly In the Face Of God“ nicht so recht. Weder handelt es sich um nordischen BM mit Elementen der dortigen Volksmusik, noch um symphonischen BM mit fundierter Satanshuldigung. Stattdessen versuchen sich DISSENTING MINDS an einem Spagat aus nicht immer gut zueinander passenden Stilrichtung. Atmosphäre und cleane Parts wechseln sich mit Midtempo-BM und Elementen des Post-BM ab. Ein bisschen Keyboard macht dann eben noch kein ‚Progenies Of The Great Apocalpyse“ aus. Das haben die Jungs aus Athen aber auch gar nicht nötig. Gute Ideen hat man, das Songwriting mutet hier und dort noch ein wenig unausgegoren an. Insgesamt überwiegt aber der gute Eindruck, denn man verfügt ohrenscheinlich über das nötige technische Vermögen guten Metal zu zocken. Was den guten Gesamteindruck jedoch ziemlich nach unten verschiebt, das ist der Gesang. Über dem durchaus nicht schlechten Organ von Sänger George liegt ein permanenter Effekt (Hall), der zudem durch mehrfach übereinander gelegte Gesangsspuren verstärkt wird. So entsteht der Eindruch eines permanent vor sich hin bellenden Chors, der eher für HC-Hymnen zum mitsingen geeignet ist, als für die hier eingeschlagene, doch eher intimere und introvertiertere Marschrichtung. Da DISSENTING MINDS dieses Element konsquent auf jeden Song einwenden, kommt man nicht umhin nach ein paar Songs eher Unlust zum Weiterhören zu verspüren. Daran sollte man arbeiten, denn abseits des vokalen Generves hat „Fly In The Face Of God“ wirklich gute Ansätze.
(Eigenproduktion)