Die Veröffentlichung des 2019er Debüt-Albums „Cassandre“ liegt schon ein wenig zurück. Mit der fünf Tracks umfassenden MCD „Aurora“ legen DIVERGENCY fünf neue Tracks vor. Was die Ausrichtung der Band aus der Schweiz anbelangt, bleibt alles wie gehabt. Es gibt MetalCore im Sinne der „New American Wave Of Heavy Metal“. Heutzutage ist das, was Gruppen wie Shadows Fall, Killswitch Engage, God Forbid, All That Reimans, etc. in den frühen 2000er getrieben haben, kaum mehr als neuartig zu beschreiben. Stattdessen ist eher von einem Old School-Verständnis zu sprechen, was die Kombination von Elementen zwischen Hardcore, Thrash und Death anbelangt, wie sie von DIVERGENCY betrieben wird. Neben Growls ist auch Clean-Gesang zu vernehmen. Grundsätzlich geht es melodisch zu. Der Metal-Anteil ist mindestens so hoch gewichtet, wie die Hardcore-Kante. Bei den Schweizern könnte sie sogar leicht dominieren. Im Unterschied zu den genannten Genre-Vorreitern aus den USA gelingt es den Europäer allerdings nicht, Eindruck zu schinden oder zu überzeugen. Das beginnt bei der Produktion, die weder optimal noch zeitgemäß ist. Im Songwriting begnügen sich DIVERGENCY mit Halbgarem und bewegen sich ausschließlich innerhalb einer eng abgesteckten Komfortzone. Nimmt man das mit der ohnehin berechenbaren Aufstellung zusammen, bleiben keine Gründe dafür übrig, weshalb man sich mit „Aurora“ beschäftigen sollte.
(M&O)
