DREAM STATE

Nur wenigen neuen Gruppen gelingt es, im vielfach bespielten Feld zwischen Post-Hardcore und Alternative-Rock hervor zu stechen. DREAM STATE ist dies vergönnt. Nach der letztjährigen Einstands-MCD „Recovery“ legen die Waliser um Frontfrau CJ Gilpin mit „Primrose Path“ nun ihr Debüt-Album vor.

„Wir hatten ungemein viele Ideen und Konzepte, mit denen wir experimentiert haben“, erzählt Gitarrist Rhys Wilcox. „Schwierig war es, die Dinge zu verdichten und herauszufinden, was das Herzstück unserer Platte sein sollte. Die größte Änderung für uns war es, dass wir nun auch häufiger elektronische Elemente einsetzen, die unseren Sound ergänzen. Das hat uns neue Möglichkeiten eröffnet, unseren Klang noch eingehender zu erforschen und zu verändern. Das ist ein arbeitsintensiver Prozess gewesen. Wir haben buchstäblich Stunden damit verbracht, uns über die vielen kleinen Details hin zu fertigen Songs zu quälen. Doch immer dann, wenn sich der Staub gelegt hat, haben wir uns wieder neu in das coole Riff oder die schöne Melodie, die wir erschaffen haben, verliebt.“

Ausgehend von früheren Vorlieben haben sich DREAM STATE seit ihrer Gründung Ende 2014 eine eigenständige Anmutung erarbeitet, die auffällt und gefällt: „Vieles davon stammt aus unseren Teenager-Tagen, als wir Bands wie Linkin Park und Funeral For A Friend gehört haben“, so der Gitarrist. „Es fällt uns selbst immer wieder auf, dass wir eine vergleichbar schwere Energie und Emotion wie sie kanalisieren. Beides muss beim Hörer einen bleibenden Eindruck hinterlassen und eingängig sein. Sonst besteht keine Chance dafür, die Botschaft hinter der Musik zu vermitteln. Unser Ziel war es schon immer, mit unseren Zuhörern auf verschiedenen Ebenen in Kontakt zu treten. Wir wollen die Essenz dessen ausdrücken, wer wir als Menschen und als Band darstellen.“ Das Konzept hinter „Primrose Path“ beschreibt das Streben nach Spaß und Konsum, aber auch, welche katastrophalen Folgen damit einhergehen können:

„Die Gegenüberstellung von Vergnügen und Katastrophe ist ein starker Kontrast, der sich für die Umsetzung von Emotionen und Intensität förmlich anbietet“, bestätigt Rhys Wilcox. „Ein großer Teil des Schreibprozesses bestand darin, diese beiden Aspekte möglichst effektvoll aufeinander prallen zu lassen. Das war ein sehr persönlicher Prozess, da die Songs das widerspiegeln, was wir im täglichen Leben durchmachen. Bei der Arbeit an den Tracks sind wir tiefer denn je in diese Erfahrungen eingetaucht. Für mich fehlt es in der heutigen Gesellschaft vor allem an der emotionalen Unterstützung des Einzelnen. Dabei hat sie jeder nötig. Wir alle durchleben unsere Prüfungen und Zeiten, in denen wir uns nicht fähig fühlen, mit jemandem offen über unsere inneren Kämpfe zu sprechen. Die Musik besitzt die Kraft, Trost und neue Kraft zu spenden. Sie kann eine große Rolle dabei spielen, zu helfen und zu verarbeiten, was man durchmacht. Deshalb ist es für uns so wichtig, diese seltene Gelegenheit zu nutzen, unsere Erfahrungen mit anderen zu teilen und zu zeigen, dass es möglich ist, die Dunkelheit wieder hinter sich zu lassen.“

DREAM STATE setzen sich auf ihrem Debüt mit existenziellen Gedanken auseinander: „Warum sind wir hier?“, fragt der Gitarrist. „Das ist eine wichtige Frage, die wir uns stellen müssen. Es ist überwältigend, zu sehen, dass jede Entscheidung, die wir treffen, uns an einen anderen Ort führt. Es hätte auch ein ganz anderer als der, an dem wir uns gerade befinden, sein können. Das ist so besonders auf dieser Reise, die Leben heißt. Jeder erlebt seine eigene. Für mich resultiert daraus das Pflichtgefühl, so authentisch wie möglich zu sein und meine Zeit nicht mit halbgaren Gefühlen zu verschwenden. Es mag viele Notlagen geben, doch das Leben an sich ist ein Geschenk, das ich in vollen Zügen auskosten will.“

www.dreamstateofficial.com