Die Texaner geben sich keine Blöße und belegen mit ihrem zweiten Longplayer ein fortgesetztes Ansteigen ihrer Formkurve. Spontan, leidenschaftlich und mitreißend – so fällt der Hardcore-Punk von DRIP-FED zumeist aus. Das Quintett aus Austin scheut sich aber auch nicht davor, vordergründig melodisch aufzuspielen, catchy Hooks und Refrains zu setzen, die Gefühlsbetonung zentral zu stellen oder Post-like zu schwelgen. „Kill The Buzz“ erkundet selbstbewusst und selbstverständlich viele Gefilde, die mit der allgemeinen Hardcore-Punk-Verortung zu assoziieren sind. Die elf Songs des Zweitwerks punkten dabei vor allem mit vorbehaltloser Verdichtung und bodenständiger Authentizität. DRIP-FED scheinen nicht lange zu überlegen, sondern schlicht zu machen und ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Entsprechend impulsiv, intensiv und direkt geht es zu. Und da es sich bei den Texanern um eine eingespielte Mannschaft handelt, gibt es an der Umsetzung nichts zu deuteln. Die Strukturen sind effektiv angelegt, bieten aber auch ausreichend Substanz, um sich nicht zu schnell abzunutzen. „Kill The Buzz“ ist so eine Platte, die man gerne immer und immer wieder hört. Würden DRIP-FED die Hooklines und Refrains noch stärker herausarbeiten und betonen, wie es beispielsweise As Friends Rust auf „Won“ getan haben, wäre der Buzz um diese texanische Band wohl noch größer. Aber auch so: amtlich!
(I.Corrupt/Head[2]Wall)