DVL – Hush

Heavy Metal, so es jemals im harten Sektor ein Trend war, ist in den letzten Jahren nicht unbedingt weit im Vordergrund gewesen. Dafür sind ultraharte Substile indes beinahe massentauglich geworden. Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, warum gerade im weiten Bereich Death Metal Bands wie Pilze nach einem warmen Sommenregen aus dem Boden geschossen sind. Die Jungs von DVL mag das indes nicht wirklich interessieren. „Hush“ klingt von der ersten Minute an wie ein Album von Überzeugungstätern. Wobei man direkt sagen muss: Mit altbackenem Tradi-Metal hat dies hier nicht allzu viel zu tun. Stattdessen nehmen DVL Einflüsse aus Heavy Metal (eher aus den 70ern), Alternative und Hard Rock auf. Dazu gesellt sich ein nicht zu leugnender bluesiger Anteil, neben dezenten Verweisen in Richtung Prog-Metal. Alldem liegt ein leicht düsterer Vibe zugrunde, der „Hush“ ziemlich interessant macht. Vorausgesetzt natürlich, man kann auf ultraderbes Geprügel verzichten. Ein ums andere Mal ertappe ich mich hingegen dabei hier eine verschlankte Variante von Protest The Hero denken muss, was vermutlich in erster Linie am Sänger liegen mag. „Hush“ kommt indes auch ohne musikalische Fingerschau aus, sondern brilliert schlichte mit enorm abwechslungsreichen Songs. Dabei verschließt sich Quintett eben auch nicht modernen Elementen und klingt somit in der oben beschriebenen Schnittmenge frisch und unverbraucht. Heavy Metal, Power Metal, ein bisschen Prog, ein bisschen dezentes Gebretter hier und da, fertig ist die Laube. Nein, natürlich ist es so einfach nicht. Aber, DVL lassen es einfach aussehen. Hohes technisches Vermögen trifft superbes Songwriting trifft Stimmung und Atmosphäre. Ein echter Geheimtip!

(Wormholedeath Records)