DVNE – Voidkind

Mit dem Erscheinen von „Voidkind“ umfasst der Veröffentlichungskatalog von DVNE nunmehr jeweils drei EPs und Alben. Für gut zehn Jahre ist das ansehnlich, zumal sich die Gruppe qualitativ noch jedes Mal steigert. Der 2021er Einstand auf Metal Blade, „Etemen Ænka“, hat den Aktionsradius der französisch-britisch besetzten Gruppe aus Edinburgh nochmals beträchtlich erweitert. Mit Keyboarder Maxime Keller als Neuzugang tritt inzwischen ein Quintett an, das das Momentum für sich zu nutzen sucht und seinen Heavy-Sound ein Stück weit poliert hat. Das meint, dass „Voidkind“ insgesamt verdaulicher und in sich stimmiger daher kommt. Zumindest die zentralen Handlungsstränge werden mit mehr Zug gesetzt. Auf dem Drittwerk fällt es leichter, DVNE zu folgen, zumal einige wirklich eingängige Hooklines erklingen. Gleichwohl bleibt es dabei, dass man sich auch diese Platte willentlich erarbeiten muss. Die zehn Tracks weisen Spielzeiten zwischen 1:30 und 9:57 Minuten auf, wobei sieben Songs die Schallmauer von fünf Minuten durchbrechen. Im Feld zwischen Post-, Prog- und Sludge-Metal geht es nun einmal nicht ohne beständige Verstärkung, nachdrückliche Wiederholungen, monolithische Parts und verschlungene Pfade. DVNE gelingt es auf der neuen Platte dabei, das Interesse auf Hörerseite und auch die Spannung hoch zu halten. Das ist der entscheidende Unterschied zu den vorangegangen Alben und Ausdruck des Mehr an Qualität, das „Voidkind“ bietet. Spielart-typisch geht es kontraststark entlang beständiger Hart-Zart-Verschiebungen durch fragil-atmosphärische oder eruptiv ausbrechende Passagen. Alles daneben und dazwischen wird selbstredend ebenfalls ausgiebig abgeklopft und in den ganzheitlichen Heavy-Ansatz integriert. Trotz eines zugrundeliegenden Konzepts sind DVNE dieses Mal weniger verkopft und sperrig als in der Vergangenheit unterwegs. „Voidkind“ findet seine Momente und ist spannend inszeniert.

(Metal Blade)