End – End

Italien ist sicher für vieles bekannt, dazu gehört nicht zwingend Black Metal. Verbunden mit BM ist eher nordische Kälte, frostige Winter und verlassene Fjorde. Aber, man sollte bereit sein zu akzeptieren, dass psychische Finsternis nicht unbedingt eine Frage der Nationalität sein muss. So präsentieren uns die Jungs von END eine mehr als akzeptable Vorstellung davon was passiert, wenn dem jungen Italiener der vino rosso bei Pasta alla Amatriciana sauer aufstösst. Spaß beiseite, „End“ beinhaltet all das, was man gemeinhin mit Black Metal verbindet: Eine Produktion die betont LowFi angesiedelt ist, Blastbeats, heiseres Gekreische und ein forciert nihilistischer Ansatz. Während der Opener noch zumindest kurz eine durchaus idyllische Atmosphäre andeutet, so geht die nächtliche Stimmung sogleich im finsteren Gewitter rumpelnden Black Metals unter. Dazu gehört ein erhöhtes Tempo, unmenschliches Schreie und die beinahe perfekte Umsetzung des nihilistischen Ansatzes in ebenso nihilistische Töne. Hätte man mir diesen Longplayer vorgespielt und ich wüsste nichts um die Herkunft der Band, für mich wäre eine geografische Verortung in den Süden Europas fast unmöglich gewesen. Während die Promoagentur gerne hätte, dass man END für Fans von Burzum anpreist, so würde ich dem doch widersprechen wollen. So simpel geht das Quartett vom Stiefel tatsächlich nicht vor. Man weiß sehr genau was man tut und beherrscht dazu auch die Instrumente soweit, als dass man nicht gnadenlos herumstümpert. Unter den entsprechenden Voraussetzungen (leichte Suizidgefahr bei gleichzeitigem unbändigen Hass gegenüber jedweder menschlicher Existenz) ist „End“ somit ein vortrefflicher Soundtrack für all jene, die beim Anhören modernen Black Metals das kalte Erbrechen ereilt. Oldschool as fuck und dabei tödlich finster.

(Eigenproduktion)