Tja, ich kann mich noch ganz gut erinnern, als dieses Album 1997 das Licht der Welt erblickte. Die Metalgemeinde spaltete sich recht schnell in zwei Lager. Während die einen die Entwicklung einer ehemaligen Death Metal Band hin zu dem, was seinerzeit Death’N’Roll genannt wurde so gar nicht akzeptieren konnte und sich von der Band abwandte, begrüßte das oppostionelle Lager die Weiterentwicklung und feierte ENTOMBED für den Mut und vor allem für die Güte der Songs. Wie nun rezipiert man dieses Album fünfundzwanzig Jahre nach seinem Erscheinen, nachdem wir alle ein ganzes Stück weiser und reifer geworden sind? Ganz klar sind nach wie vor die Wurzeln von ENTOMBED im klassischen schwedischen Death Metal auszumachen. Zumindest hat sich der Gitarrensound an sich nicht verändert. Es ist eher das, was die Gitarren spielen. Hält man sich hingegen vor Augen, dass auch Death Metal am Ende des Tages aus dem Punk entstanden ist und letztlich Bestandteil dessen ist, was man gemeinhin Rock nennt, dann ist die Musik auf „DCLXVI….“ letztlich gar nicht so überraschend. Am Ende des Tages steht und fällt alles mit der Frage, ob man mit düsterem Death’N’Roll etwas anfangen kann, oder eben nicht. Das wiederum hängt von der eigenen Erwartungshaltung ab. Ich für meinen Teil respektiere hier die Güte der Songs und die Qualität des Songwritings. Das Album klingt nach wie vor frisch, groovt wie Hölle und lässt den Kopf rhythmisch nicken. Aus dieser Perspektive also ist das Re-Release definitiv immer noch eine Entdeckung wert. Nach meinem persönlichen Geschmack befragt, so bevorzuge ich nach wie vor die ersten Alben der Band, da ich eben eher ein Fan des traditionellen Death Metals bin. So oder so: Das hier ist Musikgeschichte!
(Threeman Recordings)