ERRA – Selftitled

Nachdem die letzten beiden Platten des Quintetts über Sumerian erschienen sind, kommt der fünfte Longplayer der US-Kombo via UNFD auf den Markt. Der neuerliche Wechsel des Labels hat nichts mit der Selbstbetitelung des Albums zu tun. Musikalisch bleibt indes alles beim Alten. ERRA zelebrieren abermals ihren vorwärts gerichteten, verspielten und anspruchsvollen Stil-Mix zwischen MetalCore, modernem Progressive Metal, Djent und Post-Hardcore-Anklängen. Um eine Vorstellung davon zu vermitteln, was die Gruppe um den früheren Texas In July-Sänger J.T. Cavey treibt, gilt es, Namen wie Periphery, TesseracT, Between The Buried And Me, Architects und Northlane anzuführen. Und ERRA bewegen sich auf demselben Level wie die Genannten. Der fünfte Longplayer des Fünfers aus Birmingham, Alabama punktet wiederum mit überbordender Kreativität, exzellenter Umsetzung und einem herausragenden Songwriting. Die mit den Stücken umgesetzten Hart-Zart-Kontraste garantieren für eine spannende Dramaturgie und bleibende Eindrücke. Das betrifft sowohl den instrumentalen Bereich als auch die Vocals, die als Wechsel schroffer Screams und zuckersüßer Gesänge angelegt sind. Die Synthie-Flächen schaffen einen warmen Klangraum, der den Rahmen für die vertrackten, abgefahrenen Frickeleien von ERRA aufspannt. Trotz ansehnlicher Komplexität im Detail wirkt das Gesamtbild zugänglich und catchy. Die kompositorische Substanz des Materials und dessen technischen Fokus nimmt man erst nach und nach wahr, um dann umso mehr beeindruckt zu sein.

(UNFD/The Orchard/Membran)