ESCAPE THE FATE – Chemical Warfare

Bitte immer daran denken: ESCAPE THE FATE stammen aus Las Vegas, wo Entertainment-Qualitäten alles sind und es darauf ankommt, eine maximal effektvolle Show zu bieten. Das Quartett um Frontmann Craig Mabbitt (ex-Blessthefall und ex-The Word Alive) hat das tief verinnerlicht. Während das 2018er „I Am Human“ zuletzt wieder etwas härter ausgefallen ist, markiert „Chemical Warfare“ nun eine Kurskorrektur in die entgegengesetzte Richtung. Nun ja, heftige Passagen sind vereinzelt schon wahrzunehmen. Insgesamt stehen aber die Wohlklänge und offenkundige Pop-Zuwendung im Vordergrund. Gefühlt sind die Refrains noch ausladender, auch wenn man sich das im Fall von ESCAPE THE FATE kaum vorstellen kann. Doch es funktioniert ja auch so gut. Das Songwriting ist exzellent. Das Quartett hat sich über die Jahre und Veröffentlichungen nachvollziehbar entwickelt und hält dem Stil-Mix aus Post-Hardcore, MetalCore, Emo-Rock und Screamo-Pop bis heute die Treue. Auf dem siebten Longplayer finden sich Gast-Auftritte von Violinistin Lindsey Stirling und Blink-182 Schlagzeuger Travis Barker. Die entsprechenden Tracks sind längst ausgekoppelt und auf den Social Media-Plattformen vielfach abgerufen. Der Show-Faktor stimmt zweifellos. „Chemical Warfare“ wird bei den zahlreichen Fans der Kombo aus Nevada auf offene Ohren treffen. Bei den Kollegen, mit denen ESCAPE THE FATE gemeinhin touren – etwa Five Finger Death Punch, Avenged Sevenfold, Godsmack, Papa Roach, I Prevail oder Hollywood Undead – verhält es sich ja kaum anders. Passt schon.

(Better Noise)