Das muss man erst einmal hinbekommen: jedes der zehn Stücke des dritten Longplayers von EXAT ist eine verdammte Hymne. Das Dreiergespann aus Lüneburg ist dem deutschsprachigen Punk-Rock mit Haut und Haar verschrieben. Den Norddeutschen geht es darum, Spaß zu haben und zu verbreiten. Ein weiteres Anliegen ist es, politisch Stellung zu beziehen und kreativen Protest zu leben. Das Engagement beschränkt sich dabei nicht nur auf den musikalischen Bereich. Der Umsetzung des programmatisch betitelten „Ein Herz für Punkrock“ lief eine Crowd-Funding-Aktion voraus. Einen Teil der eingesammelten Gelder ging als Spende direkt an „Laut gegen Nazis e. V.“. Klar in der Sache und sich einmischend, wo es nötig ist: so nimmt man EXAT in jeder Hinsicht wahr. Die Lüneburger tragen ihre Herzen auf der Zunge und ziehen in ihren Songs straff wie prägnant durch. Das Trio agiert stets melodisch und forciert so den Interaktionswert. Ein Einstimmen in die Refrains ist Pflicht, doch Fans können gerne auch die kompletten Texte mitsingen. Identifikation ist auf „Ein Herz für Punkrock“ von Beginn an hergestellt. Die große Leistung und besondere Qualität sind es aber, dass EXAT frei von Banalitäten oder Plattitüden unterwegs sind und den Finger entweder treffsicher in die Wunde legen oder aber mit lässiger Attitüde und ausgeprägtem Unterhaltungswert punk(t)en.
(Rock Zone)