Exist In Ruin – Exist In Ruin EP

Bei EXIST IN RUIN handelt es sich um ein musikalisches Projekt aus dem Nordwesten der USA, nämlich aus Seattle, traditionell eher bekannt als Nukleus der Grungebewegung. Gut, das war vor circa dreißig Jahren und offenbar ist die Hauptstadt des Bundesstaates Washington musikalisch breiter aufgestellt. Die selbstbetitelte EP mit ihren sechs Tracks präsentiert eine durchaus gefällige Melange aus melodischen Death Metal und symphonischen Black Metal. Klingt eher seltsam? Stellen wir uns einfach vor, Amon Amarth hätten sich mit Dimmu Borgir getroffen und man hätte ein bisschen zusammen musiziert. Zwischen zwei Trinkhörnern ist dann noch Liv Kristine von Theatre Of Tragedy hinzu gestoßen. Durch die zwar nicht durchgängig präsente weibliche Note addiert sich zu den beiden Hauptströmungen noch ein dezenter Gothic-Touch hinzu. Eigentlich wäre damit schon alles gesagt. Zwar bewirbt das Label die recht neue Combo als eine Art Allstar-Projekt, aber mir sagen die Namen zum einen rein gar nichts, zum anderen verlasse ich mich selten auf die willkürlich anmutende Zusammenwürfelung von bekannten Musikern. Ja, „Exist In Ruin“ ist sicher bombastisch, virtuos, druckvoll produziert und mitunter mit schmissigen Melodien mit hohem Wiedererkennungswert versehen. Die beteiligten Musikanten geben sich zudem auch keinerlei technische Blöße. Nur dumm, dass dies alles nur leidlich originell ist und man selbst bei nur sechs Songs vergeblich auf Überraschungen wartet. Zudem wirken die Lieder teilweise derart überfrachtet, so als man wirklich alles in die Waagschale habe werfen wollen. Leider präsentieren EXIST IN RUIN eben am Ende nichts, was man nicht schon hinreichend von oben angeführten Bands gehört hätte. Letztlich bleiben sechs unterhaltsame Songs, die dann doch eben keinen Langzeiteffekt entwickeln und letztlich Fastfood-Metal darstellen.

(Wormholedeath Records)