Die „Visions“ von EXITWOUNDS sind im Spannungsfeld zwischen MetalCore und ModernMetal angesiedelt. Auf seiner Einstands-MCD stellt sich das Quartett aus Indianapolis mit ausbalancierten Stücken vor, die gleichsam heftig und verträglich ausfallen.
„Die Band besteht technisch gesehen schon seit 2015“, erzählt Frontmann Alec. „Die zugrunde liegende Idee war und ist es, die ehrlichste Musik zu kreieren, die uns möglich ist. Von all den Gimmicks und immer gleichen „Sei du selbst“-Texten, die die Musik dominieren, sind wir müde. Natürlich ist diese Botschaft positiv, doch gleichzeitig auch unglaublich alltäglich. Wir wollen nicht immer wieder dasselbe hören. Deshalb stehen wir dafür ein, echte Musik zu erschaffen und eine leidenschaftliche Show zu bieten, ohne uns in aktuellen Trends zu verlieren.“ Es ist dem Vierer hoch anzurechnen, dass er seinen eigenen Weg beschreitet. Die Konsequenzen dessen überraschen nicht: „Meiner Wahrnehmung nach kommen wir bei den Leuten entweder total gut oder überhaupt nicht an“, gibt Alec zu. „Einige hören einen einzigartigen Stil, andere überhaupt nichts. Lyrisch bin ich ziemlich unverblümt, weshalb ich schon das Gefühl habe, dass die Leute den Kern dessen, was ich zu vermitteln versuche, begreifen. Es kommt nur selten vor, dass ich meine Texte mit raffinierten Wörtern oder offenen Sätzen versehe. Instrumental gibt es bei uns ebenfalls nicht viel zu entwirren. Unsere Musik ist laut, aggressiv und soll ernst genommen werden.“
Nach der digitalen Split-EP mit den SharpTone-Kollegen KINGSMEN bietet „Visions“ nun mit sechs Stücken die Chance, sich mit EXITWOUNDS anzufreunden: „Mit dem Songwriting ist es bei uns so eine Sache“, verrät der Frontmann. „Unser Gitarrist Lanny und ich steuern meistens die Basis für alle Songs bei. Sobald wir in die Vorproduktion gehen, fügt jeder seine Ideen und seinen Geschmack hinzu. Instrumental modellieren wir uns zumeist als kolossales Kraftpaket, das sich reibungslos von Part zu Part schwingt. Struktur ist für uns dabei alles. Auf der anstehenden MCD gibt es alles von ansteckenden Hooks bis hin zu heftigen Riffs. Lyrisch gesehen gibt es nichts Ungewöhnliches, denn ich schreibe, was ich fühle. Ich nutze die Möglichkeit, meine Probleme und Schwierigkeiten zu thematisieren und das Schlechte so aus der Welt zu schaffen.“
Brutalität und Verträglichkeit spielen einander befruchtend und ausgewogen zusammen: „Das Material ist tatsächlich buchstäblich in der Mitte angesiedelt“, stimmt Alec zu. „Darauf haben wir es nicht bewusst angelegt, doch es ist passiert. Man sollte dabei wissen, dass wir ein komplettes Zwölf-Track-Album genommen und es auf zwei MCDs aufgeteilt haben, die einen Kontrast zwischen dem helleren und dunklen Material bilden. Die leichter verdaulichen Songs fallen aber immer noch sehr schwer aus. Bei uns gibt es nie ein „Oh, wir müssen so oder so klingen!“ Wir spielen einfach drauf los. Es gibt viele Einflüsse, die man auf Basis unserer Songs niemals vermuten würde. Wir hören alles von Rap bis Country, doch offensichtlich wären einige dieser Einflüsse für unseren Stil geradezu unpassend.“