Seit sie 2018 mit „Molten Planet“ ihren Unique Leader-Einstand gegeben haben, sind EXOCRINE mit Gruppen wie The Faceless, Obscura und Archspire getourt. Das passt und weist den Weg, den die Franzosen einschlagen. Ausgehend vom 2020er „Maelstrom“ steigert sich das Quartett abermals. Die Musiker aus Bordeaux setzen konzeptionell eine Reise zwischen Leben und Tod um – Wahnwitz, Tollkühnheit und Grenzerfahrungen inklusive. Der moderne, vorwärts gerichtete Tech-Death-Ansatz von EXOCRINE ist für ein solches Konzept wie geschaffen. Das Mehr als elektronischen Akzenten erweitert die Dichte und Tiefe des sich aufspannenden Klangraums. Präzises Frickeln und unerbittliche Attacken sind dabei gesetzt. Kreativkopf und Gitarrist Sylvain Octor-Perez zeichnet für das Songwriting im Alleingang und ebenfalls für die Produktion von „The Hybrid Suns“ verantwortlich. EXOCRINE treten auf ihrem insgesamt fünften Album mit einer Vehemenz und Klasse auf, die ihre bisherigen Veröffentlichungen in den Schatten stellen. Der Tech-Death erklingt nicht zum Selbstzweck, sondern ist in einen Kontext eingebunden, der Orientierung und die Würdigung der handwerklichen Großtaten ermöglicht. Die bewusste Arbeit mit Kontrasten und der reife Blick auf den eigenen Extrem-Ansatz führen zu einem überzeugend ausgewogenen, reifen Ergebnis. Gleichwohl nimmt man die Franzosen als ungemein kompromisslos, zugespitzt und präzise wahr. Auch darin wird die Weiterentwicklung deutlich. Seit ihrer Gründung im Jahr 2013 haben EXOCRINE eine wahnsinnige Entwicklungskurze genommen, die vorerst in „The Hybrid Suns“ gipfelt.
(Unique Leader)