EYEHATEGOD – A History Of Nomadic Behavior

Wenige Bands haben ein eigenes Genre begründet, dessen Standards definiert und über Dekaden geprägt. Auf EYEHATEGOD trifft all das zu. Und sie pflegen ihren Trademark-Sound bis heute. Der Name des Quartetts steht gewissermaßen synonym für Sludge. Wenn die Musiker aus New Orleans kreativ arbeiten, entstehen stets krasse Platten. „A History Of Nomadic Behavior“ ist so eine. Zäh-schleppend, roh, „räudig-verranzt“ und destruktiv: Gitarrist Jimmy Bower, Frontmann Mike IX Williams & Co. zelebrieren ihren Kraft zehrenden Anti-Sound, der arg bösartig und abgefuckt klingt. Damit spiegeln die Songs das Leben der Band-Mitglieder, die in der bisherigen Historie regelmäßig mit Drogen- und Gesundheitsproblemen zu kämpfen hatten, mit dem Gesetz in Konflikt gerieten und schon mehrfach pleite und obdachlos waren. Wie anders könnten EYEHATEGOD angesichts dessen klingen. Ihr Zuhause sind die Straßen auf aller Welt. Die Gruppe hat zumindest vor der Pandemie wahre Tour-Exzesse abgerissen und Asphalt gefressen. Der Titel „A History Of Nomadic Behavior“ spielt darauf an. Musikalisch bestätigt der sechste Longplayer die vorbehaltlose Treue des Quartetts zum Sludge. Überraschung. Oder auch nicht. Doch exakt so hat man EYEHATEGOD ab 1988 kennen und schätzen gelernt. Und nicht anders will man Bower, Williams & Co. hören.

(Century Media)