FALSE REALITY – Faded Intentions

Vor Jahren veröffentlichten Madball gemeinsam mit Candace Kucsulain von Walls Of Jericho den Song ,Born Strong‘. Dessen Ausrichtung und Titel lassen sich ohne Weiteres auf das Debüt der Briten von FALSE REALITY übertragen, denn die Energie und Haltung sind nahezu deckungsgleich. Ein komplettes Album von Madball mit Candace würde kaum anders klingen und wirken und genau hier setzt „Faded Intentions“ an. Wer zusätzlich noch Anflüge von Speed, Trapped Under Ice und Drain in die Gleichung einbringt, landet unweigerlich bei dem Sound, den FALSE REALITY auf ihrem ersten Longplayer so derb und catchy präsentieren. Markantes Riffing, unbändige Energie, famose Intensität und eine toughe Durchschlagskraft prägen die Songs und zaubern dem Hörer ein breites Grinsen ins Gesicht. Der giftige, kompromisslose Vortrag von Frontfrau Rachel Rigby ist das entscheidende i-Tüpfelchen und macht den Vollzeit-Einstand der Londoner zu einem Ereignis. Dass metallischer Hardcore nach wie vor seinen Platz und seine Berechtigung hat, beweist dieses Album eindrucksvoll. FALSE REALITY greifen dabei auch auf andere Einflüsse der späten 1990er- und frühen 2000er-Jahre zurück, ohne dass dies den Gesamteindruck verwässert. Vielmehr entsteht ein Sound, der Tradition und Moderne miteinander verbindet und die Essenz des Genres in zeitgemäßer Form neu aufleben lässt. „Faded Intentions“ ist ein furioses Werk, das von der ersten bis zur letzten Minute begeistert. Jeder Track wirkt wie ein Schlag ins Gesicht, gleichzeitig aber auch wie ein Befreiungsschlag – roh, direkt und voller Leidenschaft. Die Band zeigt, dass Hardcore nicht nur überleben, sondern sich weiterentwickeln kann, wenn er mit solcher Konsequenz und Hingabe gespielt wird. Kurzum: FALSE REALITY liefern ein Debüt, das keine halben Sachen macht. „Faded Intentions“ ist ein derbes und selbstbewusstes Statement, das die Szene bereichert und Lust auf mehr macht.

(Hassle/Cargo)