FAME ON FIRE – The Death Card

Das kürzeste unter den zwölf Stücken der neuen Platte von FAME ON FIRE läuft 3:15 Minuten, das längste 4:37. Für eine Band, die gemeinhin auf Breite, Zugänglichkeit und Wohlklang abstellt, ist das durchaus lang und unüblich. Dasselbe gilt für den düsteren Titel „The Death Card“ sowie die Texte des Drittwerks, die persönliche Enttäuschungen widerspiegeln. Deshalb ist es umso wichtiger, dass der Vierer aus Orlando, Florida im Songwriting so variabel und zugespitzt unterwegs ist. Die Spannungsbögen fesseln, die Refrains setzen sich im Ohr fest. Der Nachfolger des 2022er „Welcome To The Chaos“ zeichnet sich dadurch aus, dass FAME ON FIRE an Eigenständigkeit und Reife hinzugewonnen haben. Dass die Musiker einst als Cover-Band gestartet sind, erweist sich längst als Vorteil. Zwischen Alternative-Rock, Post-Hardcore, Hip Hop-Akzenten, Elektro, Pop und MetalCore erklingen lebendige Tracks, die letzten Endes doch immer positiv oder bestärkend auslaufen und dabei beste Ohrwurm-Qualitäten erreichen. Zwischendurch mag es vertrackt und bratzig zugehen, doch spätestens die Refrains sind dann dafür verantwortlich, dass man FAME ON FIRE vor allem als eingängig wahrnimmt. Der bemühte Hart-Zart-Ansatz mag nicht neu sein, wird auf „The Death Card“ aber überaus effektvoll und überzeugend inszeniert.

(Hopeless)