FATAL MOVE

Es hat seine Gründe, dass das neue Album von FATAL MOVE so kraftvoll, düster und bissig klingt. Die Belgier setzen sich auf „Somewhere Between Life And Death“ mit der Krebserkrankung ihres Frontmanns auseinander. Die Wahl der musikalischen Mittel fällt dabei auf metallische Hardcore-Klänge.

„2009 ist alles mit einem anderen Line-Up gestartet“, erzählt Shouter Ziggy zum Auftakt. „Die Motivation ist aber unverändert. Es geht uns darum, heftige Songs zu spielen. Nach ein paar Jahren der Suche nach unserem Sound änderte sich alles, als wir unsere EP „False Hope“ veröffentlichten. Damals waren wir im Schnitt noch 18-19 Jahre alt. Wenn man sich die EP anhört, merkt man schnell, dass wir nur über wenig Erfahrung verfügten. Damals hatten wir noch keine Ahnung, wie unsere Zukunft aussehen würde. Doch wir sind immer noch da. Ich bin stolz darauf, dass unsere Leidenschaft über die Jahre nicht nachgelassen hat. Wichtig für unsere Entwicklung war es, auf Tour zu gehen, im Ausland zu spielen und die Atmosphäre, wenn die Leute meine Texte mit mir schreien, live zu erleben. Der größte Tiefpunkt geschah 2016, als ich die Nachricht erhielt, dass ich Hodenkrebs habe und nicht nur meine eigene Zukunft unsicher war, sondern auch, was mit der Band passieren würde. Das ist nun überwunden.“

FATAL MOVE und die Musik erfahren Priorität: „Unser Hauptziel ist es, professionell klingende Alben abzuliefern, Festivals zu spielen, weiter zu touren und neue Fans zu erreichen“, stellt der Frontmann klar. „In unseren ersten Jahren schrieben wir Musik, legten einen Text drüber und der Song war fertig. Jetzt produzieren wir Stücke vor und nehmen uns für jedes einzelne viel Zeit. In der Gruppe sprechen wir über die Texte und wie der Gesang klingen soll. Wenn wir denken, dass etwas zum Besseren verändert werden kann, versuchen wir es, denn wir wollen ein professionelles Niveau erreichen und Songs nicht nach dem Zufallsprinzip veröffentlichen.“ Eine erweiterte Professionalität streben die Belgier auch jenseits der Musik an: „Mit dem Album wollen wir die nächste Stufe erreichen“, so Ziggy. „Natürlich kontrollieren wir weiterhin unsere eigenen Social Media-Kanäle und schreiben unsere eigene Musik. Mit Hilfe von Useless Pride Records können wir aber einige Dinge aus der Hand geben, was eine Erleichterung für uns ist, denn so können wir uns um andere Aspekte kümmern. Wir versuchen, mit aufstrebenden Fotografen, Produzenten oder Video-Editoren zusammen zu arbeiten, die in ihrer eigenen Branche DIY sind. Einen professionellen Look zu haben, bedeutet nicht, dass wir nicht mehr DIY sind. In unseren Jahren als Band haben wir viel Erfahrung gesammelt und die harte Arbeit zahlt sich langsam aus.“

FATAL MOVE verfolgen die Entwicklungen in ihrer Szene und wissen um die Chancen: „Dass eine „Persistence Tour“ über 1000 Leute pro Show zusammenbringt, kann ich nur unterstützen“, freut sich der Musiker. „Wenn man sieht, wo Parkway Drive angefangen haben und dass sie jetzt große Arenen füllen, ist das toll. Warum sollten wir nur auf kleine Club-Shows setzen? Ich liebe kleine Clubs, aber wenn wir als Band unsere Botschaft an mehr Menschen verbreiten können, dann tun wir es. Für Hardcore-Musik ist keine Arena zu groß und kein Veranstaltungsort zu klein. Hardcore als Szene ist im Laufe der Jahre mit den ganzen Sub-Genres, Melodien und Rhythmen vielfältiger geworden und damit einem größeren Publikum zugänglich. Neue Formen digitaler Kanäle erleichtern es, das Publikum zu erreichen. Ich glaube, all das ist eine gute Sache, solange der Fokus auf dem Wesentlichen bleibt, nämlich der Musik. Es geht nicht darum, cool oder erfolgreich zu sein, sondern darum, gute Musik mit einer Botschaft zu machen und eine wirklich tolle Zeit damit zu haben.“

Die Songs des neuen Albums der Hardcore-Gruppe aus Merksem, Antwerpen sind thematisch düster und persönlich gehalten: „Meine Wut kommt von dem, was in meinem Leben und auf dieser verrückten Welt passiert“, sagt Ziggy. „Aber wir sind sehr dankbar für die Chance, die wir als Band haben, all das zu verarbeiten. Während ich „Somewhere Between Life And Death“ schrieb, erhielt ich die verheerende Nachricht, dass ich Hodenkrebs habe. Der damit einhergehende Schock hatte natürlich Einfluss auf die Texte. Doch es war mir schon immer wichtig, Texte zu schreiben, die sinnhaft sind. Deshalb liebe ich diese Musik so sehr. Es ist Musik mit einer Botschaft.“

Im Hardcore und Verbund von FATAL MOVE fühlt der Frontmann sich Zuhause und stark: „Ich habe gelernt, dass es besser ist, ein Sieger-Team nicht zu wechseln. Musiker werden im Laufe der Jahre persönlich wachsen und sich verändern, ebenso wie ihre Interessen und ihr persönlicher Geschmack. Es gibt einfach so viele coole Bands und Styles, die uns beeinflussen, doch jede Band sollte das tun, was sich für sie am besten anfühlt. Wir behielten die Essenz unseres letzten Albums bei und schrieben unsere neuen Songs mit all den Rhythmen, Breaks und Melodien, die uns in den Sinn kamen. Musik ist und bleibt ein großer Teil unseres Lebens, so dass sich die Fertigstellung unseres neuen Albums großartig anfühlt. Als wir ins Studio gingen, waren wir begeistert, endlich aufnehmen zu können. Für uns war es ganz natürlich, alles, was passiert ist, in den Songs zu verarbeiten. „Somewhere Between Life And Death“ enthält Themen über meinen persönlichen Kampf mit meiner Gesundheit und wie nicht nur ich, sondern wir als Band, damit umgegangen sind. Der Album-Titel spricht für sich.“

www.facebook.com/fatal.move