Figure Of Speechless – Tunnel At The End Of Light

Ich bin von jeher absolut kein Fan von Allstar-Projekten. Allzu oft hat die Vergangenheit gezeigt, dass reines Namedropping und die beinahe willkürliche Zusammenwürfelung namhafter Musiker selten zu superben Ergebnisses geführt hat. Tatsächlich hatte ich in diesem Zusammenhang noch nie von Glen McMaster gehört. Dazu gesellen sich aber durchaus bekannte Namen. Unter anderem so illustre Söldner im Namen der Musik wie Derek Sherinian (Kiss, Dream Theater, Alice Cooper), Ron „Bumblefoot“ Thal (Guns’N’Roses) und der nicht minder bekannte Ray Alder von Fates Warning bzw. Redemption. Wie bereits oben bereits beschrieben garantiert diese hohe Bündelung von musikalischer Kompetenz kein glänzendes Ergebnis. Wie nun klingt aber „Tunnel At The End Of Light“? Der Opener und gleichzeitig die erste Single des Albums ‚Day And Night‘ weist den Weg: FIGURE OF SPEECHLESS klingen beinahe erschreckend erwartbar. Ein bisschen Redemption, ein bisschen Fates Warning (nicht zuletzt natürlich durch den hohen Wiedererkennungswert der Stimme Alders), ein bisschen Dream Theater. Die Zutaten sind dabei bekannt: Epische Songs im modernen us-Progstil, ausufernde Soloeskapaden, tightes Zusammenspiel, hier und dort ein bisschen in den musikalischen Gesamtkontext eingebettetes Gefrickel mit Hang zur Fingerschau. Man wartet und wartet und doch wollen sich Aha-Effekte nicht einstellen. Spatestens zur Mitte des Albums hin hofft und bangt der Hörer auf die alles erlösenden Ideen abseits längst ausgetrampelter Pfade. Leider nein, leider gar nicht. Um nicht missverstanden zu werden: Weder haben wir es hier mit mittelmäßigen Musikern zu tun (ganz im Gegenteil), noch mit schlechten Songs. Es ist nur weit und breit nicht zu erkennen, was FIGURE OF SPEECHLESS von oben erwähnten, längst arrivierten Progbands abheben sollte. Für Fans der beteiligten Musiker sicher ein gutes Album, rein von der Qualität und Originalität leider nur Mittelmaß.

(SAOL)