Der Titel stellt direkt klar, dass es sich wiederum um ein Best-of handelt. 2017 ist die Referenz-Schau „A Decade Of Destruction“ erschienen. Damals kam das mit den zehn Jahren knapp hin, denn die Gründung von FIVE FINGER DEATH PUNCH ist 2005 erfolgt. „A Decade Of Destruction – Volume 2“ hätte man nun eigentlich um Material aus der späteren Karriere der Heavy-Entertainer erweitern müssen. Sei es drum, mit ,Broken World‘ gibt es immerhin ein neues Stück. ,Wrong Side Of Heaven‘ ist in der Akustik-Version ebenfalls hörenswert, weil hier einerseits die ganz emotional gefärbte Seite der Gruppe dominant zum Tragen kommt und man andererseits vorgeführt bekommt, wie hochwertig das Songwriting ist. Die Remixe von Steve Aoki, Felmax und Joe Hahn (Linkin Park) am Ende sind ein netter Bonus, da sie den Bezugsrahmen der jeweiligen Nummern verändern und FIVE FINGER DEATH PUNCH ein Stück weit neu deuten. Davor bietet die Band aus Las Vegas das bekannte Bild: zwischen Alternative- und NuRock, NuMetal und (in Grenzen) Neo-Thrash spielen die Musiker starke, massenkompatible Tracks, die man kennt und eine optimale Balance zwischen treibender Härte und melodischem Hymnenwert schaffen. Natürlich ist das Vorgehen von FIVE FINGER DEATH PUNCH schnell durchschaut. Zumal das Quintett bisweilen fast schon zu übertrieben gefällig aufspielt. Dass es aber gar nicht so einfach ist, so viele Heavy-Hits zu schreiben, zeigt sich schon daran, dass niemand die Gruppe aus Las Vegas von ihrem Thron zu stoßen vermag – seit Jahren nicht. Nach allem, was man liest, sind die Protagonisten im persönlichen Bereich zumindest strittig und teils unangenehm. Als Gruppe zwischen Rock und Metal kommt man an FIVE FINGER DEATH PUNCH jedoch nicht vorbei, wenn es um moderne Crossover-Sounds geht. „A Decade Of Destruction – Volume 2“ verdeutlicht das einmal mehr.
(Better Noise)