FLAX – Carnage Craft

Der aus Wales stammende Alleinunterhalter Tom Hughes tritt als FLAX oder FLAXGRIND an. Auf seinem neuen halbstündigen Album „Carnage Craft“ finden sich beide Versionen des Band-Namens. Grind greift dabei zu kurz, denn das Solo-Outlet ist seinem Gesamteindruck nach eher als Goregrind-Death zu beschreiben. Was deutlich wird: Tom Hughes verfolgt große Ambitionen, ist aber auch mit einer gesunden Lockerheit zugange und überdreht nicht. Mitunter wird deutlich, dass der Waliser nicht alle Instrumente gleich gut beherrscht. In der Lage, seine furiosen Tracks adäquat umzusetzen, ist aber aber schon. Die drei wesentlichen Einflüsse – Gore, Grind und Death – kommen in etwa gleichberechtigt zum Einsatz, was „Carnage Craft“ einerseits einen wuchtig-rigorosen Gesamteindruck beschert. Andererseits ist dadurch das Fundament der variablen Anlage der 13 Songs der Platte gelegt. Tom Hughes hat Spaß daran, sich auszuprobieren und jedes Stück anders zu gestalten. Gut so, denn dadurch bleiben die Hörer interessiert und involviert. Dass ,No One Will Remember You‘ ist spezifisch zwar anders gemeint, gilt in anderer Auslegung jedoch nicht für FLAX. Das Solo-Outlet schindet Eindruck, auch wenn es teils doch arg stereotyp zugeht. Titel wie ,Mechanically Skinned‘, ,Corpse Sludge‘, ,Cranial Necrolysis‘, ,Menticide Through Selective Social Outrage‘ oder ,Posthumous Depression From Sudden Familial Murder-Suicide‘ lassen ablesen, was mit dieser Aussage gemeint ist. Und dennoch: „Carnage Craft“ findet seine Momente und erfüllt seinen Zweck.

(Rotten Roll Rex)