FROM ASHES TO NEW

Das neue Album von FROM ASHES TO NEW vereint wiederum ausgeprägte Entertainment-Qualitäten und einen aktivierenden Mix aus Rap-Rock, Alternative- und NuMetal. Die Songs von „Blackout“ bergen ein immenses Ohrwurm-Potenzial, überzeugen in den Strophen aber auch mit treibender Härte.

Die Band aus Lancaster ist seit mehr als einer Dekade aktiv und das zusehends erfolgreich. Angesichts der Tatsache, dass man das aus Pennsylvania stammende Quartett in eine Reihe mit Hollywood Undead und Linkin Park stellen kann, überrascht das nicht: „Bei FROM ASHES TO NEW geht es uns darum, wir selbst zu sein, für das einzustehen, woran wir glauben, und das zu tun, wofür unsere Leidenschaft schlägt“, entgegnet Frontmann Danny Case, der den cleanen Gesang verantwortet. „Von dem Tag an, an dem diese Gruppe gegründet wurde, bis zu dem Tag, an dem sie aufhört, wird es dieser Band immer um diese Dinge gehen.“ Mit Blick auf das aktuelle Wettbewerbsumfeld fällt die Abgrenzung nicht schwer: „In meinen Augen verfolgen wir einen Stil, den nur sehr wenige andere Bands haben“, zeigt sich der Sänger überzeugt. „Wenn man nach Gruppen sucht, die Hip-Hop und Metal auf ähnliche Art und Weise mischen, ist die Liste sehr kurz. Außerdem sind unsere individuellen Geschmäcker sehr vielseitig, was es jedem von uns ermöglicht, unterschiedliche Sounds einzubringen. Und jeder von uns schreibt an der Musik mit. Das macht unsere Identität anpassungsfähig und unberechenbar.“

Zumindest steht ein Crossover im Ergebnis, der unterhält, variabel dargeboten wird und nachwirkt. Dass FROM ASHES TO NEW zumeist als Rock beschrieben werden, stört Danny nicht: „Die Leute können uns bezeichnen, wie sie wollen. Wir machen einfach Musik, die zu uns und unseren Hörern spricht. Es ist uns egal, wo man uns ins Regal stellt, solange die Leute uns hören.“ Das ist eine gesunde Einstellung. „Blackout“ lässt einmal mehr erkennen, dass der Vierer aus Lancaster um die Gunst seiner Fans buhlt und nicht der Versuchung nachgibt, Bewährtes zu wiederholen, um potenzielle Risiken zu minimieren: „Um innovativ zu sein, muss man Risiken eingehen, und das macht uns Spaß“, gibt der Frontmann zu Protokoll. „Jedes Mal, wenn wir etwas machen können, von dem wir das Gefühl haben, dass wir es noch nie zuvor gehört haben, begeistert uns das.“ Im Rahmen des gewählten Breitwand-Ansatzes, den die US-Formation verfolgt, bieten ihre Veröffentlichungen tatsächlich vergleichsweise viel Wagemut. Die Musiker achten allerdings bewusst darauf, es damit nicht zu übertreiben:

„Es gibt Momente, in denen wir es zulassen können, dass ein Song in wilde Tangenten abschweift“, weiß Danny, um direkt anschließend zu relativieren: „Doch wir berücksichtigen ebenso, dass die Leute die Musik fühlen und hören wollen, ohne sich zu sehr auf das konzentrieren zu müssen, was musikalisch passiert. Niemand sollte im Kopf mitrechnen müssen, während er einen Song hört, der für ein Radio-Publikum bestimmt ist. Aber alles hat seine Zeit und seinen Platz. Manchmal überschreiten wir die Grenzen auch ganz bewusst.“ FROM ASHES TO NEW setzen von Haus aus jedoch auf einen schnell verständlichen, eingängigen Hart-Zart-Mix: „Das ist einfach das, was wir mögen“, bestätigt der Sänger. „Ich persönlich könnte mich nie mit Musik anfreunden, die nur aus Geschrei und komplexer Brutalität besteht. Musik braucht für mich auch Melodie, um den menschlichen Geist anzusprechen. Melodien, die Emotionen hervorrufen, sind ein starker Aspekt unserer Musik. Gleichzeitig lieben wir die Emotionen, die die harte Schlagseite mit sich bringt, weil auch sie bestimmte Gefühle hervorruft. Letztendlich geht es in der Musik stets um Emotionen. Songs müssen ihre Hörer bewegen, was sie durch die vertonten Emotionen tut.“ Der Ansatz des Quartetts umfasst dabei noch mehr:

„Wir versuchen immer, roh, emotional, schwer, melodisch und bedeutungsvoll in Erscheinung zu treten“, formuliert Danny den eigenen Anspruch. „Wir wollen Musik machen, die die Menschen auf eine tiefe und bedeutungsvolle Weise anspricht. Als Band können wir nur unser Bestes geben. Wie die Welt uns auch immer in Erinnerung behalten wird, so ist es vorherbestimmt. Sich proaktiv darum zu kümmern, wie andere einen sehen, ist sinnlos.“ Im Songwriting schauen FROM ASHES TO NEW deshalb allein auf sich selbst: „Die Songs müssen sich zunächst für uns richtig anfühlen“, so der Frontmann. „Wenn wir schreiben und etwas fühlt sich nicht richtig an, ändern wir es. Gleichzeitig sind wir bestrebt, die Dinge nicht zu sehr zu überdenken. Konzentriert man sich auf die Ziellinie, bevor man auch nur die Hälfte des Rennens hinter sich hat, macht man Fehler und verliert den Fokus auf den Moment.“ Danny Case hat die Arbeit an der neuen Platte in vollen Zügen ausgekostet, jeden Moment: „„Blackout“ ist ein Album, auf dem ich meine Flügel ausbreiten und wirklich fliegen konnte. Ich habe meinen Gesang in eine Richtung entwickelt, in die ich ihn schon immer bringen wollte. Ihn zum Leben zu erwecken, war sehr kathartisch. ,Barely Breathing‘ ist ein Song, der für mich in dieser Hinsicht besonders hervorsticht, weil es ein weiterer dieser Songs ist, die für FROM ASHES TO NEW stilistisch ungewöhnlich sind.“

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