Ich kann ohne Hemmung gestehen, dass ich beim Thema Black Metal die britischen Inseln ganz klar als weißen Fleck identifizieren würde. Selbst nach längerem Durchforsten des Gedächtnisses will mir nicht eine einzige Band aus Großbritannien einfallen, die ich dem Black Metal zuordnen würde. Heavy Metal? Ganz klar ja. Death Metal und Grindcore? Aber sicher! Doch bei Black Metal…Fehlanzeige. Nun gut, es mag Bands geben oder gegeben haben, die Einflüsse aus diesem Genre bezogen haben, aber lupenreiner Black Metal? Und nun komme mir keiner mit Cradle Of Filth… Wie dem auch sei. FROSTEN schicken sich an, auch diesen, zumindest bei mir, weißen Fleck mit schwarzer Farbe auszufüllen. Letzten Endes besteht FROSTEN eigentlich nur aus Azrael (genau, die Katze im Besitz von Gargamel, Widersacher der Schlümpfe). Wer auch immer sich hinter dem Pseudonym verbergen mag, der gute Mann treibt sein schwarzmetallisches Unwesen schon längere Zeit im britischen Untergrund. Zusammen mit Schlagzeuger Julian Foster hat er nun ein Oldschool-BM-Projekt auf die Beine gestellt und das beschert uns „With Sigils And Infernal Signs“. Wenn ich hier von Oldschool-BM rede, dann meine ich den Black Metal der Mitter der 90er Jahre vor allem aus Norwegen zu uns strömte. Angefangen beim Sound, der betont roh gehalten wurde, bis hin zum eher simplen Riffing, über Blastbeats und wildes Gekreische. Die Zutaten sind bekannt. Da wir es nun wahrlich nicht mit der Neurfindung des Rades zu tun haben, kommt es bei derlei Projekten nun in erster Linie auf die Fähigkeiten beim Songwriting an. Und man kommt nicht umhin festzustellen, dass FROSTEN hier gute Arbeit geleistet haben. Die sechs Songs haben einen guten Spannungsbogen, der vor allem dadurch entsteht, dass die Songs Überlänge haben und so ausreichend Raum für die Entwicklung von Ideen besteht. Insgesamt ein wirklich gelungener Einstand, der zwar das Rad der Zeit nicht zurückdrehen wird können, aber auf finstere Weise extrem und extrem unterhaltsam ist.
(Purity Through Fire)