FUCKED AND BOUND – Suffrage

Die Neuauflage von „Suffrage“ kommt mit einem neuen Artwork und dem gelungenen Bonus des Sonic Youth-Covers ,Kool Thing‘ daher. Doch auch unabhängig davon ist es gerechtfertigt, dass FUCKED AND BOUND ihren Aktionsradius erweitern und noch mehr Aufmerksamkeit auf sich und ihre aktuelle Platte ziehen können. Das Quartett aus Seattle tritt mit einem schonungslos vorwärts gerichteten, radikalen Sound an. Frontfrau Lisa Mungo und ihre Mitstreiter sind angepisst und machen daraus keinen Hehl. Hardcore, Punk, D-Beat und Grindcore – irgendwo mit bzw. zwischen diesen Stilen teilt die DIY-Gruppe aus dem US-Bundesstaat Washington roh und ruppig aus. Das Tempo bleibt zumeist hoch. Die Anlange der Stücke ist direkt, doch an Substanz mangelt es nicht. Die Produktion ist kantig und rotzig. Die feministischen Texte sind deutlich und ernüchtert, jedoch aktivierend. Alles in allem nimmt man FUCKED AND BOUND als couragiert, drückend und rabiat wahr. Frontfrau Lisa Mungo sorgt mit ihren Worten und ihrer Stimme für das Quäntchen Wiedererkennbarkeit, das notwendig ist, um die Band vom Gros der Mitbewerber abzusetzen. Wer die Veröffentlichungen von Gruppen wie Sharptooth, Trap Them, Cursed oder War On Women schätzt, sollte auch an „Suffrage“ Gefallen finden.

(Evil Greed)