Funeral Mist – Deiform

Den meisten Freizeitsatanisten und Hobbyokkultisten sollten FUNERAL MIST aus Schweden definitiv ein Begriff sein. Zwar hat es die Band, deren einziges konstantes Mitglied Arioch ist (bekannt u.a. wohl von Marduk) wohl nie zu einer breiteren Popularität gebracht, ganz im Gegensatz zu den Landsmännern von Dissection, oder eben Marduk. Aber, hier könnte man argumentieren, dass Masse eben nicht immer Klasse ist. FUNERAL MIST haben es mit dieser Einstellung seit 1993 (sic!) auf genau vier Full Length Alben gebracht. Nun steht „Deiform“ in den Startlöchern. Abgesehen von den Samples eines gregorianischen Chorals, zeigt die zweite Hälfte des Openers ‚Twilight Of The Flesh‘ sofort, wohin hier die musikalische Reise geht: Black Metal Chaos per excellence. Ultraschnelles Geschepper, Blastbeats jenseits von 200bpm. Gitarren, für die „Bässe“ ein absolutes Fremdwort sind und ein Sänger, dem man jederzeit abnimmt seinen Kopf um 360 Grad drehen zu können und dabei zu sagen „Your mother sucks cock in hell“. Das ist hier wahrlich keine Spaßveranstaltung, sondern vertonter Krieg. Hier wird zumindest eine subjektive Interpretation von „Hölle“ akustisch fühlbar. Aber, FUNERAL MIST sind klug genug, nicht nur auf Ultragebretter zu setzen. Das können andere Bands eben auch und wäre im Jahre 2022 wahrlich kein Alleinstellungsmerkmal, zumal auch für geübte Ohren schnell ermüdend. Aufgelockert wird das Massaker hier mit atmosphärischen Samples (siehe oben), die sich nahtlos in den Gesamtsound einbetten. So erreicht „Deiform“ einen wohltuenden Abwechslungsreichtum. Vielleicht nicht die Überscheibe der letzten zehn Jahre. Aber, eine ernsthafte, künstlerisch konsequente und authentische Umsetzung des Ursprungsgedanken des Themas Black Metal.
(NoEvDia)