Geometry Of Chaos – Soldiers Of The New World Order

Im Zuge der Tatsache, dass beispielsweise das musikalisch-technische Niveau im Bereich Death Metal in den letzten Jahren dermaßen explodiert ist, geraten die Ursprünge der progressiven Musik scheinbar ein bisschen in den Hintergrund. Vergessen wir bitte an der Stelle nicht, dass Bands wie Dream Theater, Symphony X und andere den Weg geebnet haben für Gitarren mit mehr als sechs Saiten, Bassgitarren mit sechs Saiten und auch die Verwendung ungerader Taktarten ist mitnichten eine Erfindung der derzeit angesagten Spielarten harter Musik. GEOMETRY OF CHAOS bewegen sich dann auch eher im Bereich des progressiven Rock und Metal. Eines sei gleich vorweggenommen: Hier ist das technische Vermögen der beteiligten Musiker eben nicht allein der Kern der Sache, sondern lediglich Mittel zum Zweck. Klar sollte auch sein, dass ein Album wie „Soldiers Of The New World Order“ sich nicht beim ersten Durchgang erschließt. Wie immer steckt hier der Teufel im Detail. Von der Machart her, gehört „Soldiers….“ eher der europäischen Linie des progressiven Metals an. Wobei, um Metal im engeren Sinne handelt es sich hier nicht. Dazu fehlt dem Album doch einiges an Härte. Abgesehen von der für meine Begriffe etwas schwachbrüstigen Produktion kommen mir hier eher Sieges Even, IQ und ähnliche Acts in den Sinn, die man als Vergleich heranziehen könnte. GEOMETRY OF CHAOS schaffen es in vielen, wunderbaren Momenten Atmosphäre und erinnerbare Melodien so geschickt zu kombinieren, dass die Songs eben nicht nur für Musiker konsumierbar sind, sondern auch ausreichend Anziehungskraft für diejenigen besitzen, die Musik eher emotional rezipieren. Dazu kommt, so verstehe ich es, eine textliche Auseinandersetzung mit den nicht erst seit Covid19 grassierenden Verschwörungstheorien, Ideologien und dem keimenden Irrglauben an „alternative Wahrheiten“. Unterm Strich besitzt „Soldiers Of The New World Order“ ausreichend gute Momente, obgleich die herausragenden Elemente fehlen, die das Album zu einem soon to be Klassiker werden ließen.

(Wormholedeath Records)