„Für Punkrock reicht‘s“ – der Titel des Albums ist schon einmal super. Die elf Songs sind es auch. Worauf man sich einzustellen hat, ist gesetzt. Natürlich. Die Punk Rock-Auslegung der Mittelhessen erfolgt melodisch und hymnisch, mitunter aber auch straff und geradlinig. Angesichts der durchgängig deutschsprachigen Texte überrascht allein der Band-Name GHOSTBASTARDZ. So oder so: daran darf man sich nicht stören. Die Gruppe aus Wetzlar überzeugt mit spritzigen, eingängigen Protest-Songs oder persönlich besungenen Gassenhauern. Die Musiker mischen sich ein und legen die Finger in die Wunden. Die individuelle Ausgestaltung des Tracks korreliert mit den Texten, weshalb klar ist, dass es manchmal auch hart und heftig zugeht. Doch zumindest die Refrains taugen immer für Erinnerung. Überdies bringen GHOSTBASTARDZ ein treffsicheres Gespür für gute Hooklines mit, die dank der melodischen Anreicherung des Materials noch besser wirken. Der Titel „Für Punkrock reicht‘s“ scheint dabei in vielfacher Hinsicht ein Understatement zu sein. Das Quartett ist individuell und als Gruppe in jeder Hinsicht versiert und überzeugend unterwegs. Und mitreißenden Punk Rock ist auch kein Selbstläufer. Es braucht schon dieses Maß an Verinnerlichung, Leidenschaft und Gestaltungswillen, die GHOSTBASTARDZ mit- und einbringen.

(Smith & Miller)