Die aus Littlehampton stammenden GLOO halten sich nicht mit Nebensächlichkeiten oder Problemen auf. Die Attitüde der Musiker ist durchgängig positiv. Bei den Briten ist das Glas halb voll und nicht halb leer. Die halbstündige Spielzeit des zweiten Longplayers ist mit schmissigen, schnörkellosen Tracks gefüllt. Zehn sind es an der Zahl, wobei deren Live-Ausrichtung offenbar ist. GLOO sehnen die Zeiten herbei, in denen sie wieder Touren und mit ihren Hörern in keinen Bars oder Clubs abfeiern dürfen. „How Not To Be Happy“ ist dafür wie geschaffen. (Punk-)Rock wird um Power-Pop und Beatles-Huldigung erweitert und in effektive Song-Strukturen überführt. Die Musiker geben sich zumeist hibblig und auf treibendes Tempo bedacht. Leidenschaft und Verdichtung kaschieren dabei, dass GLOO erst gar nicht den Versuch unternehmen, frische Akzente zu setzen, sondern allein auf Eingeführtes vertrauen. Das runde Songwriting spricht klar für die Gruppe aus Littlehampton, die in jeder Hinsicht auf den Punk(t) kommt und für animierende, eingängige Kurzweil taugt. Die Produktion von „How Not To Be Happy“ kommt angesichts der gewählten Ausrichtung einen Tick zu glatt daher, doch spätestens auf Konzerten wird sich das relativieren. Der rohe Charme von GLOO, auf den sich Briten zurecht viel einbilden können, ist auf dem Zweitwerk nur ansatzweise zu spüren.
(Hassle/Cargo)