GONE IS GONE – If Everything Happens For A Reason…Then Nothing Really Matters At All

Bezüglich GONE IS GONE ist längst von einer vollwertigen Band zu sprechen. „If Everything Happens For A Reason…Then Nothing Really Matters At All“ ist ihr zweiter Longplayer und die dritte Veröffentlichung insgesamt. Und doch wird auf dem Zweitwerk der Projekt-Charakter, der einst zugrunde gelegen hat, mehr denn je deutlich. At The Drive-In-Schlagzeuger Tony Hajjar und Multi-Instrumentalist Mike Zarin sind zunächst als Duo gestartet und wollten Soundtracks komponieren. Eher ungewollt ist daraus die Gruppe gewachsen, zu der auch Mastodon-/Killer Be Killed-Sänger/Bassist Troy Sanders und Queens Of The Stone Age-Gitarrist Troy Van Leeuwen zählen. Der Kopfkino-Ansatz von GONE IS GONE ist jedenfalls allgegenwärtig. Hier lauscht man keinem sich konventionell entwickelndem Album, sondern einem Film-Score mit dazugehörigen Pausen, Samples und Instrumental-Passagen. Die Vielzahl impliziter Wirkungsstränge, entkoppelter Sounds und auch die zurückgenommenen Vocals lassen diese Lesart zumindest plausibel erscheinen. Auf dem 2017er Debüt „Echolocation“ war ein solcher Eindruck nicht derart prominent ersichtlich. Die ungleich experimentellere und progressive Ausgestaltung von „If Everything Happens For A Reason…Then Nothing Really Matters At All“ hat aber auch etwas für sich, weil die Sounds unweigerlich dazu anregen, den Geist kreisen zu lassen und über die zugrundeliegende Geschichte nachzudenken und ihren Fortgang mitzuverfolgen. Das Interesse wird dadurch gesteigert, dass GONE IS GONE bezüglich ihres Rock-Ansatzes bewusst kantig und gerne auch unkonventionell vorgehen. Hier findet sich nur der Hörer zurecht, der sich auf das Abenteuer auch wirklich einlässt.

(Cloudshill/ADA-Warner)