Destruktiv, angepisst und in jeder Hinsicht extrem – so kennt man GREAT AMERICAN GHOST aus der Vergangenheit. In ihrem neuen Line-up teilt die Bostoner Gruppe auf „Tragedy Of The Commons“ nun noch unerbittlicher aus.
„Die Identität dieser Band basiert auf den Dingen, die wir im Kleinen und im Großen erleben – die Welt im Allgemeinen und die Welt in unseren eigenen Leben“, erklärt Frontmann Ethan. „Das ist es, was uns auszeichnet, und es ist extrem wichtig. Ich habe festgestellt, dass diese Band genau das widerspiegelt, was ich fühle, während ich meinen Weg durchs Leben gehe. Dafür bin ich unendlich dankbar und könnte es mir nicht mehr anders vorstellen. GREAT AMERICAN GHOST basiert in keinem Fall darauf, was andere Bands gerade machen.“ Wohl wahr, denn so heftig und unfreundlich wie auf diesem vierten Album spielen selbst im Feld des metallischen Hardcore, Blackened Metalcore und chaotisch gefärbtem Noise-Rock wenige Formationen auf. „„Tragedy Of The Commons“ ist der Beginn unserer Entwicklung zu unserem voll ausgebildeten Selbst“, ordnet der Sänger ein. „Es ist der Startschuss, nicht das Ziel. Was man auf dem Album hört, werden wir in den kommenden Jahren noch weiter erforschen, denn wir fangen gerade erst an.“
Nach personellen Wechseln und den Rückschlägen der Corona-Zeit sind die Bostoner nun endlich mit sich im Reinen. „Diese Band klingt heute endlich so, wie ich sie in meinem Kopf schon immer gehört habe und wonach ich seit ein paar Jahren suche“, bestätigt Ethan. „Einige Leute werden schockiert sein, wie sehr wir uns verändert haben. Wenn sie nicht so begeistert sind wie wir selbst, ist das in Ordnung, denn dann gibt es andere Bands für sie.“ GREAT AMERICAN GHOST treten weiterhin destruktiv und zermürbend an. So viel hat sich im Spiel des Quartetts eigentlich gar nicht verändert. „Wir gehen unsere Musik sehr akribisch an, weshalb wir nicht einfach auf eine Idee losjammen“, erzählt der Frontmann. „Die Vision ist da und die Songs entstehen dadurch, dass wir alle in unseren Rollen dazu beitragen, dass sie funktionieren. Sicherlich gibt es auch Zeiten, in denen etwas passiert, das wir nicht geplant haben, und wir ziehen es bis zu seinem logischen Ende durch.“
Bei „Tragedy Of The Commons“ hatten wir den Vorteil, zwei neue, äußerst talentierte Mitglieder in die Band zu bekommen. Das hat den gesamten Ansatz geändert. Wir wussten, dass wir etwas Neues ausprobieren und wohin wir mit der Band als Ganzes wollten. Beim Schreiben der Songs haben wir einfach das gemacht, was wir tun wollten. Erst nachdem die Arbeit beendet war, begann ich darüber nachzudenken, welche Songs für welche Hörer geeignet sein könnten. Doch da existierten sie schon eine ganze Weile.“ GREAT AMERICAN GHOST klingen primär nach sich selbst. Exakt so, wie der Sänger es schätzt: „Wenn ein Künstler oder eine Band mit ihrer Musik eine eigene Stimmung erzeugt, finde ich das toll“, so Ethan. „Es ist eine großartige Sache, Menschen emotional zu berühren, insbesondere wenn dies allein durch die Wahl der Klanglandschaft geschieht.“