GRUNDEIS – Amygdala

Das kreative Schaffen der vier Hanseaten klingt unterkühlt, verstörend und Albtraum-haft. Und das mit voller Absicht. GRUNDEIS haben sich eine Spielwiese zwischen Gothic- und Deathrock, Post-Punk und Shoegaze gesucht, um düster-melancholische Klangwelten zu erschaffen und musikalisch zu ängstigen. Das geschieht entweder ausgebremst und über klaustrophobisch anmutende Atmosphäre oder aber direkt aggressiv und heftig. Der Gesang von Laura Müller kommt dazu passend entrückt und kalt, stützt die von der Musik erschaffene Stimmungslage. Man darf nicht verschweigen, dass die Tracks von „Amygdala“ auch latent hymnisch auslaufen. Die vordergründige Melancholie und die dunkle Aura rund um die Musikalität der Hamburger Band relativieren diese Wirkungsrichtung aber merklich. Die seit 2018 aktiven GRUNDEIS stellen sich mit einem Debüt-Album vor, das für die gewählte Ausrichtung unverhofft abwechslungsreich und dynamisch daherkommt. Dass der Vierer auch auf Tempo und Bratzigkeit und nicht allein auf unterkühlte Reduktion setzt, spricht klar für die Band und zahlt auf die Substanz des Materials ein. „Amygdala“ fällt als Album auf, dass mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick scheint und dessen erdender Düster-Sound vielfältige Gestalten annimmt.

(Undressed/Edel)