GUM BLEED – Punx Save The Human Race

Punk ist Subkultur, so viel ist klar. Diese Aussage besitzt abhängig vom regionalen Referenzrahmen aber durchaus eine eigene Brisanz und unterschiedliche Bedeutung. Punk in der Volksrepublik China zu sein, ist ein Zeichen von Protest und Anderssein – überdies mit Repressionen und Risiken verbunden. GUM BLEED stört das nicht. Die Band besteht seit 15 Jahren und bietet den fünf Musikern die Gelegenheit, ihre Meinung lautstark zu vertreten und Missstände anzuprangern. Gesagt, getan. Die Gruppe aus Beijing tourt zudem so oft und intensiv, wie es ihr möglich ist, um ihre melodisch gefärbten Punk-Gassenhauer unter die Leute zu bekommen. Veröffentlichungen hat es bereits einige gegeben. „Punx Save The Human Race“ markiert den dritten Longplayer. Leidenschaft, Courage und Spontanität kaschieren die kleinen Unzulänglichkeiten im Songwriting der seit 2006 aktiven Gruppe. Zwischen Punk, Hardcore, Rock und Metal-Riffs arbeiten GUM BLEED vor allem die Refrains dick heraus. Daneben verbleiben die Song-Strukturen simpel angelegt und durchsichtig. Aufgrund fehlender Variation setzen sich die Nummern kaum voneinander ab. Dennoch sind sie als authentisch effektiv und animierend zu beschreiben. Die mehrstimmigen Chöre sind eine Bank für sich und werden auf Konzerten amtlich zünden. Die Chinesen kommen dabei bisweilen ohne Text aus. Lang gezogene „ohs“ erfüllen auch ihren Zweck, natürlich.

(Ring Of Fire/Toanol/Bad Look/Broken Silence)