HÄMATOM – Die Liebe ist tot

Nachdem man die Oberfranken auf „Berlin – Ein akustischer Tanz auf dem Vulkan“ zuletzt deutlich reduzierter und leiser erlebt hat, finden sie auf ihrem neuen Longplayer lautstark und gewaltig zu ihrer musikalischen Normallage zurück. Schon der Titel und das Cover bergen das Potenzial zu polarisieren. In jedem Fall sind sie auffällig und heftig. Diese Beschreibung trifft auch auf das übrige „Die Liebe ist tot“ zu – sowohl auf die ruppigen Sounds als auch die nicht minder harten Texte. HÄMATOM sind angepisst. Ihrem Agieren schwingt eine gehörige Portion Frust und Ernüchterung mit. Dass sich die Platte konzeptionell mit verschiedenen Facetten der Liebe (oder ihrem Gegenstück Hass) beschäftigt, mag so sein, fällt aber auch nicht zwingend ins Gewicht. Heavy-Tracks mit Anti-Attitüde wie ,Dagegen‘, ,Jeder gegen jeden‘, ,Ihr wisst gar nichts über mich‘ oder ,Ich hasse euch alle‘ geben die Richtung vor. Die Oberfranken teilen grell und ruppig aus. Der Sound zwischen Rock und Metal weist ohnehin ein ausgeprägtes Crossover-Potenzial auf. Ein Faible für Hip Hop kommt auf „Die Liebe ist tot“ ebenfalls zum Ausdruck und nicht allein im Feature-Track mit den 257ers. Die Ausgestaltung der Songs zwischen Provokation, Plattitüden und ausgeprägtem Unterhaltungsstreben klingt voll und ganz nach den HÄMATOM, die ihre Fans abfeiern.

(Anti Alles)