Die Songs der norwegischen Band sind ansprechend melodisch und atmosphärisch angelegt. An Intensität und Härte besteht ebenfalls kein Mangel. Die gewählte Positionierung zwischen Metal, MetalCore und Post-Hardcore bringt es mit sich, dass sich unterschiedliche Hörergruppen und Geschmäcker auf HALCYON DAYS verständigen können. Das seit 2012 aktive Quintett tut das ihm Mögliche, sein ausgeprägtes Identifikationspotenzial zu betonen und in den Mittelpunkt zu rücken. Das Songwriting der Gruppe erfährt auf „Keep Myself From Sinking“ seinen bisherigen Höhepunkt. Die neun Tracks sind überzeugend dynamisch, variabel und markant umgesetzt. Ausgehend vom schon guten 2018er „Rain Soaked Pavements & Fresh Cut Grass“ haben HALCYON DAYS sowohl an selbstverständlichem Mut als auch bezüglich des Finetunings nachgelegt. So kontrastreich und konsequent hat man die Norweger bislang noch nicht wahrgenommen. Zwar würde es zu weit greifen, davon zu sprechen, dass die Osloer dem Spektrum zwischen Metal und Hardcore neue Impulse verleihen. Dennoch muss man ihnen zugestehen, dass sie den Status-quo bewusst umschiffen und andere Akzente zu setzen suchen, um frisch oder zumindest auffällig zu klingen. Exakt das gelingt HALCYON DAYS, deren leidenschaftliches Drittwerk „Keep Myself From Sinking“ man prima abfeiern kann.
(Indie)