Ich mag mich täuschen, aber Ungarn war bis dato noch ein weitestgehend weißer Fleck auf der Landkarte des Black Metal. Dies soll sich nun mit HAMWAK ändern. Die Band ist eigentlich keine, sondern lediglich Mastermind David Vadkerti-Toth zeichnet für sämtliche musikalischen Belange verantwortlicht. Die Promoagentur tut gut daran HAMVAK als Mischung aus Black und Death Metal zu bezeichnen, denn das ist genau das was man bekommt. Neben einem für das Genre absolut passenden Albumtitel gibt es hier sechs ultraschwarze Abrissbirnen in knappen vierzig Minuten Spielzeit. Frontmann David macht tatsächlich keine Gefangenen. Hier scheppert und knarzt es, dass es nur so eine Art hat. Neben dem heftigen Geknatter setzt HAMVAK auf Atmosphäre, die zum einen durch hartes, unbändiges Geknüppel, zum anderen durch immer mal wieder eingestreute Stimmungsparts erreicht werden. Leider versteift sich das Projekt mit zunehmender Spielzeit auf die reinen Abrissbirnen, die zwar herrlich stumpf-brutal daherkommen, mitunter aber anstrengend und dann ermüdend zu hören sind. Zudem klingen Gitarren und Bässe hier und da wie kaputte Geräte aus dem Baumarkt. Das mag Absicht sein, rödelt aber ab einem bestimmten Punkt nur noch ohrenfeindlich durch die Kopfhörer. Letztlich kann sich David durchaus bequem zurück lehnen, hat er doch komplett in Eigenregie ein wahrlich pechschwarzes Schlachtfest inszeniert. Mir hätte ein deutlicheres Gleichgewicht zwischen gruseliger Horroratmosphäre und blutiger Metzgerschürze besser gefallen, aber die Fans von richtig hartem Black Death sollten hier unbedingt auf ihre Kosten kommen.
(Morbid Chapel Records)