Hexis – Aeternum

Manchmal wird einem die eigene Voreingenommenheit zum Verhängnis. Kannte ich das französische Label Debemur Morti bis dato vor allem als Heimat so wegweisender Künstler wie Blut Aus Nord und White Ward und verband entsprechend eine wenn auch progressive, so dennoch klare Linie in Richtung Black Metal damit. Nun, angesichts des wirklich schwer zu verdauenden Brockens der Dänen von HEXIS, muss ich klar umdenken. Das hier ist nämlich mitnichten klassischer Black Metal. Noch ist es Avantgarde-BM. Hier, auf „Aeternum“ hat zeigt sich doch eines sehr schnell sehr eindrucksvoll. Hatte man seinerzeit das Genre Black Metak noch für ein hermetisch abgeriegeltes musikalisches Universum gehalten, so zeigen in den letzten Jahren doch immer mehr Bands, wie offen eine einst für abgeriegelt und mitunter engstirnig gehaltene Musikrichtung sein kann. Hier mag der von mir nicht wirklich geliebte Begriff „Post BM“ einmal stimmig wirken. Warum? Nun, HEXIS nehmen die Fäden auf, die traditionelle Bands gelegt haben und erweitern den musikalischen Mikrokosmos mit neuen, fremden und dennoch wie logisch wirkenden Elementen. Das sind hier Elemente des Hardcore, des Ambient, natürlich des Black Metal und ein paar Einsprengseln des Industrial. Stimmungsmäßig könnte diese Melange tatsächlich nicht schwärzer sein. Harte, schroffe und abgründige Tracks, die manchmal ob ihrer hoffnungslosen Art schwer auszuhalten sind. Tonnenschwer entwickeln sich dissonante Melodien und nur selten gibt es musikalische Hoffnungsschimmer, nur selten löst sich die allgegenwärtige Schwärze und Hoffnungslosigkeit in versöhnlichen Tönen. Trotzdem, oder gerade deswegen wohnt der Musik nicht zuletzt wegen ihres (wenn auch schwarzen) atmosphärischen Gehalts eine kalte Schöhnheit inne. „Aeternum“ ist wahrlich heftige Kost. Weder etwas für schwache Nerven, noch für nebenbei. Aber, wer sich beim Labelkatalog von Debemur Morti einmal umschaut, den mag diese Erkenntnis nicht erstaunen. HEXIS bieten große, wenn auch bis zur Grenze des Schmerzes stattfindende Kunst

(Debemur Morti Productions)