Alles kann, nichts muss. Das ist der Ansatz, dem I CUT OUT YOUR NAME – oder kurz ICOYN – verschrieben sind. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten stehen die kreative Selbstverwirklichung und maximaler Spaß an der Sache. Das hört und spürt man, auch wenn es bei den sechs Südbadenern häufig ernst und heftig zugeht. Dass die Gruppe aus Rheinfelden bereits mehr als 300 Auftritte absolviert und sich auch vor Größen wie Agnostic Front, Terror, First Blood oder Jinjer gut geschlagen hat, glaubt man sofort. Dass der Vollzeit-Einstand erst 2024 erscheint, ist da schon eine größere Überraschung. Schließlich datiert das erste Demo aus dem Jahr 2012. In der Folge sind zusätzlich einige EPs und Singles erschienen. Der Tatendrang aller Beteiligten ist greifbar. Zählbare Ergebnisse jenseits der Konzerte sind ICOYN bislang jedoch ein Stück weit schuldig geblieben. Das Debüt „Testament der Dekadenz“ bietet dafür nun viel von allem: Das Mischungsverhältnis von Metal, Hardcore, Rap und Punk wird in jedem Stück neu bestimmt. Der Crossover-Sound des Sextetts kommt vielfältig und animierend. Die Rheinfeldener wollen schließlich viele weitere Shows spielen und die Crowds rocken. Ihr erstes Album bietet das dafür nötige Material, wobei die Gruppe textlich kritisch unterwegs ist und sich an den Schattenseiten der Menschheit beziehungsweise der modernen Zeit abarbeitet. I CUT OUT YOUR NAME kämpfen für eine bessere Zukunft und hoffen, dass wir alle aus Fehlern lernen. „Testament der Dekadenz“ ist schon dem Titel nach ein deutlicher Fingerzeig zum Inhalt der Platte. Das Debüt findet seine Momente, auch wenn beim Hören nicht unbedingt deutlich wird, dass die Gruppe mit zwei Frontmännern antritt.
(Bastardized)