IGNITE – Selftitled

Nein, es ist nicht Zoli Teglas, der auf dem Cover-Photo des Albums das Mikro in der Hand hält. In der Zeit seit dem Erscheinen des 2016er „A War Against You“ wäre die Kultivierung einer solch langen Haarpracht zwar durchaus möglich gewesen, doch Teglas ist nicht länger Teil von IGNITE, denen er seit 1994 angehörte. Seinen Platz hat Eli Santana von Holy Grail eingenommen. Die Selbstbetitelung des ersten Albums, an dem er mitwirkt, kommt deshalb nicht von ungefähr. Wobei, einen wirklichen Neustart legen die Kalifornier nicht hin. Die Band ist größer als einzelne Musiker und sei es der prägende Frontmann. Stilistisch bleibt aber alles beim Alten. Es gibt den beschwingten, hymnischen und hochmelodischen Hardcore, für den IGNITE seit 1993 bekannt sind und abgefeiert werden. Zumal Eli seinem Vorgänger nicht unähnlich klingt. Die selbstbetitelte Platte bietet mehr oder minder den typischen Trademark-Sound des Quintetts aus Orange County. Diese Aussage behält auch mit Blick auf die gesellschaftskritischen Texte Gültigkeit, die von jeher integraler Bestandteil der DNA von IGNITE sind. Das sechste Album der Melody-Hardcore-Kombo steht ganz unter dem Zeichen einer Kontinuität. Damit einher geht das Hochfahren der Live-Aktivitäten, die in den vergangenen Jahren eher reduziert schienen. Auch wenn Eli Santana von den zahlreichen Fans der Gruppe anfangs kritisch beäugt worden ist, hat sich doch längst herausgestellt, dass er ein mehr als würdiger Nachfolger von Zoli Teglas ist. Freuen wir uns auf die hoffentlich wieder produktivere und aktivere Zukunft von IGNITE. Das Quintett präsentiert sich auf seiner selbstbetitelten Scheibe verschworen und voller Tatendrang. Gut so.

(Century Media)