IMMINENCE – Heaven In Hiding

Wann immer neue Veröffentlichungen der Schweden erscheinen, darf man darauf vertrauen, dass man es mit besonderer Musik zu tun bekommt. Neben Genre-Vordenkern wie Bring Me The Horizon und Architects zählen auch IMMINENCE zu dieser raren Gattung an Bands, die sich auf Erreichtem niemals ausruhen, immer nach mehr streben und kreativ dazu auch noch in der Lage sind. Die Schweden schlagen zwischen Post-Hardcore und MetalCore auf, wobei sie sich weit entfernt vom gängigen Status-quo bewegen. Und dass nicht allein aufgrund der Tatsache, dass Frontmann Eddie Berg immer wieder zur Violine greift. Das Quintett hat schon vor Jahren eine eigene Klang-Ästhetik etabliert, die auch breitwandige Bombast- und fragile Akustik-Sounds umfasst. IMMINENCE wirken im Kleinen wie im Großen. Ganz unabhängig von der Frage, ob sie gerade gefühlvoll und vordergründig atmosphärisch oder barsch und ruppig aufspielen. Verglichen mit dem 2019er „Turn The Light On“ kommt „Heaven In Hiding“ schroffer und härter daher. Das liegt im Wesentlichen daran, weil sich die Schweden an anderen Gefühlszuständen abarbeiten. Und natürlich ist das vierte Album auch ein Spiegel seiner Entstehungszeit mit ihren Corona-Einschränkungen inklusive Selbstisolation und Entfremdungstendenzen. IMMINENCE ist es wiederum gelungen, gefühlszentrierte Hart-Zart-Kompositionen von besonderer Qualität umzusetzen. Dabei ist es schön, dass die Schweden sowohl auf ihre Trademarks setzen als auch wieder einmal über diese hinaus gehen. Auf diese Art und Weise stellen sich ein besonderer Höreindruck und oftmals auch Gänsehaut ein.

(Arising Empire)