ITCHY – Dive

Nach dem deutschsprachigen „Ja als ob“ geht es dieses Mal wieder auf Englisch weiter. Zählt man alle Longplayer der drei Schwaben zusammen, erscheint der neunte Longplayer von ITCHY (Poopzkid). Daraus resultiert Routine, was das Songwriting und die Zuspitzung der stets hymnisch angelegten Nummern anbelangt. An Tatendrang und Spielwitz mangelt es dem Trio aus Eislingen an der Fils gleichzeitig nicht. „Dive“ klingt frisch und ungestüm, soweit dies im poppig aufgesetzten Punk Rock noch möglich ist. Innovative Ideen aus der Spielart sind seit Jahren Mangelware, doch das tut dem Spaß keinen Abbruch. Mal gibt es ein dickes Augenzwinkern, mal dominante Pop-Anbiederung, dann wider experimentelle Anklänge oder direkte Härte. Auch dazwischen sparen ITCHY nichts aus, wobei die Live-Tauglichkeit jederzeit gewahrt ist. Brit-Rock-Anklänge und Rap-Parts erweitern das Spektrum organisch und passen in den Rahmen. Überhaupt ist von einem natürlich und bauchgesteuert aufgesetzten und entwickelten Werk zu sprechen. Große Aha-Effekte bleiben aus, doch dafür bekommt man das, was man sich von „Dive“ erhofft: schmissige (Pop-)Punk-Nummern, die auf Leidenschaft basieren und die man sofort ins Herz schließen kann. Die drei Schwaben wissen, wo ihre Qualitäten liegen und was sie am Besten können. Die Ohrwürmer sind dabei mal mehr, mal weniger vordergründig adressiert. Gefallen und nachwirken tun sie indes alle.

(Findaway/Soulfood)