Neben dem 2021er Debüt „Gör Om, Gör Fel“ sind von den Schweden auch einige EPs oder Split-Veröffentlichungen unter anderem mit Cäbränegrä, Massgrav, Abanglupa, Fading Trail, Horornisdisphonevalley und Resonance Cascade zu haben. Deshalb stört es nicht zu sehr, dass zwischen den beiden Longplayern des Quartetts vier Jahre liegen. Auf der faulen Haut lagen JÄRNBÖRD schließlich nicht. „Filmer För Blinda“ wartet mit zehn Tracks auf, die ihrem Wesen nach primär im Grindcore verortet sind, haben gleichzeitig weitaus mehr zu bieten haben. Death Metal-Einflüsse und einen Punk’n’Roll-Note spielen ebenfalls mit hinein und steigern den Unterhaltungswert des Zweitwerks. Die vierköpfige Formation aus Malmö ist mit schroffen Hooks unterwegs und dabei weniger Blastbeat-getrieben, als es im Grindcore gemeinhin üblich ist. Dass die Schweden über den puristischen Tellerrand hinausschauen, beweisen auch die Feature-Gäste. Anna Wagner von Dead Sleep, Mikey Lennartsson von Gamla Pengar und The Dahmers sowie Techno-Artist Johanna Knutsson geben sich die Ehre und bereichern „Filme für die Blinden“ durch weitere Akzente. JÄRNBÖRD verstehen sich gekonnt darauf, schroff-drückende MidTempo-Walzen aufzubauen, düstere Atmosphäre zu erschaffen oder kurz und effektvoll zu blasten. Die Musiker nehmen sich dem Eindruck nach trotz ernsthafter Lyrics und teils rücksichtsloser Attacken nicht zu ernst. Im Ergebnis steht ein dynamisches, unterhaltsam dargebotenes „Filmer För Blinda“, dessen zehn Tracks rundum überzeugen.
(7Degrees/De:nihil)