Auf seinen Solo-Pfaden ist JIM WARD in der Vergangenheit bislang fast immer rein akustisch unterwegs gewesen. Dass dies auf „Daggers“ nicht der Fall ist, darf als Überraschung gewertet werden. Andererseits: wenn er schon Schlagzeuger Tucker Rule von Thursday und Bassist Ben Kenney von Incubus mit ins Boot holt, sollen die beiden auch die Gelegenheit erhalten, sich einzubringen und auszuzeichnen. Und es passt ja auch, dass die Platte als Querschnitt des bisherigen Schaffens von JIM WARD durchgeht, also partiell an Sleepercar, Sparta und At The Drive-in erinnert. Die Tracks sind im Spannungsfeld zwischen Post-Hardcore und Indie-Rock angelegt. Das Songwriting fällt geradlinig aus, so dass neben dem gegebenen Eingängigkeitswert immer auch Spannung und Zug mitschwingen. Zusätzlich spielen JIM WARD und seine Mitstreiter auf Basis einer selbstverständlichen Lässigkeit, die „Daggers“ am Ende vor allem auszeichnet. Die Stücke an sich fallen weder neuartig noch auf den ersten Blick spektakulär aus. Dennoch catchen sie sofort und entpuppen sich in der Folge als verdammt hitverdächtig. Die vielseitige Anlage des Materials aus ruhigeren und ruppigeren Nummern geht ebenfalls gut an.
(Dine Alone)