KAVRILA – Mor

Heftige Kost. Frontmann Alex verarbeitet in und mit den Texten den Tod seiner Mutter. Gefühle von Ohnmacht, Trauer, Verzweiflung, Wut, Niedergeschlagenheit und Verlust prägen „Mor“. Musikalisch finden die tief reichenden Emotionen eine adäquate Umsetzung. Das Zweitwerk von KAVRILA klingt düster wie heftig. Dem Vernehmen nach sind die Hamburger ohne fertige Songs ins Studio gegangen. Das Quartett hat sich innerhalb kürzester Zeit – in nur zwei Tagen – jäh und schonungslos in die Kreativarbeit gestürzt und zehn Songs umgesetzt. Allein die Lyrics sind hinterher dazukommen. Das Spiel der Norddeutschen nimmt man entsprechend kompakt und bauchgesteuert wahr. Das rund halbstündige „Mor“ sucht sich seine Pfade zwischen Blackened- bzw. Post-Hardcore sowie Sludge und Noise-Rock. Der Downer-Sound, den man KAVRILA zwingend zusprechen muss, ist demnach per Vorabdefinition gesetzt. Der Frontmann setzt sich mit seinem persönlichen Schicksalsschlag frontal und leidend auseinander. Für ihn, aber auch die Hörer, steht „Mor“ synonym mit musikalischer Katharsis. Die düsteren Stimmungen und heftigen Attacken untermalen die wechselnden Gemütsverfassungen, die mit den Texten formuliert werden, und tragen ihren Teil dazu bei, dass KAVRILA eine in jeder Hinsicht existenziell und bitter anmutende Platte vorlegen.

(Narshardaa/Broken Silence)